1. Auf einen Kaffee mit Benjamin Tillig

    Über Wilhelm Busch und Ideen für die Museumslandschaft Wiedensahl

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    Steckbrief: Name: Benjamin Tillig Alter: 37 Jahre Wohnort: Herford Beruf: Medienwissenschaftler, Leiter der Museen in Wiedensahl Familie: Lebensgefährtin und ein zehnjähriger Sohn Lieblingsessen: Spaghetti Carbonara (aber: nur von der Lebensgefährtin zubereitet) Reisen: Lieber Berge als Meer, Städte, Neues entdecken Lebensmotto: Was man macht, soll man auch richtig machen. Wir trinken Kaffee in der Diele des Wilhelm-Busch-Geburtshauses in Wiedensahl. Der 37-jährige Benjamin Tillig hat im März die Leitung der Museen der Museumslandschaft Wiedensahl übernommen; unsere Themen sind die Bedeutung Wilhelm Buschs und die Zukunft der Museen. Schaumburger Wochenblatt: Herr Tillig, wie sind Sie zur Museumslandschaft Wiedensahl gekommen? Benjamin Tillig: Ich bin ein offener Mensch und habe, als ich auf die Museumslandschaft gestoßen bin, diese Herausforderung angenommen, weil die Aufgabe durch das große Erbe Wilhelm Buschs wahnsinnig interessant ist. Außerdem ist mir unheimlich wichtig, dass hier ein Ort des Kunstschaffens ist. Nachdem ich mit Leipzig, Köln und München zuvor nur in Großstädten gearbeitet habe, war das schon eine Umstellung. Aber es gibt hier eine große Offenheit der Wiedensahler und der örtlichen Vereine, gemeinsam etwas für den Ort zu gestalten. Auch die Samtgemeinde und der Landkreis stehen voll hinter uns. Gerade das Gestalten ist mir enorm wichtig - und das ist in Wiedensahl großartig möglich.Schaumburger Wochenblatt: Gibt es nach 100 Tagen als Museumsleiter bereits neue Ideen? Benjamin Tillig: Wir haben zusammen mit vielen Beteiligten schon einen dicken Ideenkatalog zusammengestellt. Derzeit ist Vieles noch nicht öffentlich sichtbar, weil es auch immer um Finanzierungsfragen geht. Konkret ist, dass wir eine erlebbare Bibliothek mit Werken Buschs in der Diele des Geburtshauses einrichten werden, die zur Unterhaltung, aber auch zu wissenschaftlicher Arbeit genutzt werden kann. Das ist ein Herzensprojekt von allen Beteiligten. Außerdem wollen wir ein Atelier für Kinder einrichten, in dem sie auf verschiedene Weise kreativ werden können. Für 2019 planen wir in Partnerschaft mit dem Lenbachhaus in München eine Ausstellung mit Werken aus der Künstlerfreundschaft von Wilhelm Busch und Franz von Lenbach. Lenbach besucht dann posthum Busch (schmunzelt). Für diese Ausstellung, die für die gesamte Region wichtig wäre, suchen wir dringend noch Förderer. Schaumburger Wochenblatt: Was macht für Sie die Faszination von Wilhelm Busch aus? Benjamin Tillig: Ich glaube, Busch ist in unserer lauten Zeit wieder hoch aktuell. Er hat ja provoziert und Tabus gebrochen - aber er war auch leise. An seinem Beispiel kann man lernen, wie man die Waage zwischen diesen beiden Polen halten kann. Ich möchte auch gerne Buschs Haltungen zu damals aktuellen Fragen untersuchen, da beispielsweise seine Äußerungen über Juden schwierig sind. Außerdem hat Buschs Gesamtwerk natürlich eine große Strahlkraft. Schaumburger Wochenblatt: Wie verbringen Sie ihre Freizeit? Benjamin Tillig: Auch privat ist Kultur für mich ein großes Thema. Außerdem verbringe ich gerne Zeit mit meiner Familie und in der Natur. In Schaumburg gefallen mir der Bückeberg und der Schaumburger Wald besonders, im Winter ist Skilaufen super.Schaumburger Wochenblatt: Herr Tillig, wir danken Ihnen für das informative Gespräch. Foto: pp

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