1. Zwei Freunde werden zu tierischen Alltagshelden

    Herzzerreißend: Zwei Jungen entdecken zufällig wochenlang vermisste Katzendame

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    RODENBERG (jl). Aus Sicht der Katzenbesitzerin dürften sie kleine Alltagshelden sein. "Geht mal die Katze suchen, dann seid ihr den Nachmittag beschäftigt", lautete der lapidare Vorschlag aus dem Elternhaus. Dass Bennet (11) und Henri (10) nach nur fünf Minuten tatsächlich den vermissten Stubentiger fanden und der Besitzerin übergeben konnten, damit hätte wohl niemand gerechnet. "Das war schon herzzerreißend", fasst Christine Mützel, Bennets Mutter, zusammen. Aber von vorne. Am Briefkasten in der Grover Straße entdeckte Mützel eine Suchanzeige der Tierschutzorganisation Tasso, die hierzulande das Haustierzentralregister betreibt. Eine ältere Katzendame namens Bonnie war nachts durch ein Dachfenster verschwunden und seitdem nicht mehr gesehen worden. Als die Rodenbergerin, die mit ihrer Familie im Baugebiet Grover Grenze lebt, beim nächsten Mal an dem Zettel vorbeifuhr, fotografierte sie die abgebildete Katze. Am vergangenen Sonnabend verabredete sich ihr Sohn mit Kumpel Henri, sie schlug den beiden vor, den Stubentiger zu suchen. Gesagt, getan. Die Familie hat selbst zwei zehn Jahre alte Kater. Wäre einer verschwunden, würde ihn das sehr traurig machen, sagt Bennet. Schnurstracks marschierte der Sechstklässler mit seinem Freund zum Altkleidercontainer. Warum? "Weil wir da schon öfter Katzen herumlaufen sehen haben." Die erste Entdeckung entpuppte sich noch als Taube, aber dann hockte da tatsächlich eine Katze, die der grau getigerten Bonnie mit ihren zwei hellen Streifen über dem linken Auge zum Verwechseln ähnlich sah. "Henri ist dann zu uns gelaufen, um Bescheid zu sagen und Fressen zu holen, damit sie bleibt", erzählt Bennet, der den abgemagerten Stubentiger währenddessen gestreichelt hat. Das abfotografierte Bild brachte Gewissheit: Es war die gesuchte Katze. Bennets Papa Thomas fing sie ein und brachte sie ins Haus der Familie, wo sie die in Garbsen wohnende Besitzerin abholen konnte. Die habe ihren Vierbeiner schon am Mauzen erkannt, erinnert sich der Elfjährige. "Als sie kam, hat sie vor Freude geweint." An ein Wiedersehen hatte sie wohl nicht mehr geglaubt.Wie sich herausstellte, war das 14-jährige Tier in Rodenberg bei der Mutter seines Frauchens nur zu Besuch. Die Halterin selbst war verreist. Dreieinhalb Wochen irrte das Fellknäuel nach seiner nächtlichen Kletteraktion durch die Deisterstadt - bis es auf Bennet und Henri traf. Den beiden Findern versprach die Garbsenerin einen Präsentkorb als Dankeschön vorbeizubringen.

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