1. Sengende Hitze trifft auf sandigen Stein

    Internationales Bildhauersymposium endet mit einer Präsentation auf dem Kirchplatz Schaumburgs

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    OBERNKIRCHEN (wa). Am vergangenen Samstagabend zeigte sich, was innerhalb von zwei Wochen Grandioses aus Sandstein entstehen kann: Die Bildhauer des Internationalen Obernkirchener Bildhauersymposiums (IOBS) versammelten sich auf dem Kirchplatz, um in einer Abschlusspräsentation ihre erschaffenen Werke vorzustellen. Seit dem 6. August hauten, flexten, schliffen und klopften sie täglich auf ihrem Material, dem Obernkirchener Sandstein herum, bis ihre visuelle Idee eine reale Form annahm. Bei feinstem Sommerwetter, das den Kirchplatz in warmen Goldtönen erstrahlen ließ, zeigte beispielsweise Bernhard Männel aus Dresden sein Werk "Ursache und Wirkung": Er kommentierte, dass jede Ursache eine Wirkung habe - egal ob in der Politik oder in der Kunst. Thomas Boos aus Baden-Württemberg hat dagegen etwas Typisches für Obernkirchen ausgewählt: Einen Stolleneingang samt Knoten aus dem Schienennetz, dass das Ende des Bergbaus symbolisiert. Betitelt hat er das Ganze als "Letzte Ausfahrt". Symbolhaft aus Prinzip arbeitet Norbert Jäger aus Hamburg. Aus Sandstein hat er sein Werk "Ars Vivendi" erschaffen und mit dem Thema "Natur, Mensch, Raum" versehen. Die Italienerin Antonella Tiozzo gestaltete zwischen zwei Sandsteinstelen einen Schmetterling und verzierte diesen anschließend mit Blattgold. Hella Meyer-Alber haute ihre organische Form "Aufbruch" in Stein. Da sie am Samstag schon fertig war, bildete sie fix noch eine Miniatur ihres Werkes aus einem kleinen Stück Sandstein. Das Bildhauersymposium fand mittlerweile zum 11. Mal in der Bergstadt statt. IOBS-Vorstand Charlotte Köster erklärte: "Das war das heißeste Symposium aller Zeiten!" im Hinblick auf die zwei Wochen mit einer teilweise Höchsttemperatur von 38 Grad. Um den Bildhauern ein wenig Schutz bieten zu können, waren Sonnenschirme aufgebaut. Um wenig Staub aufzuwirbeln und das Lärmaufkommen gering zu halten, wurde ausschließlich in den frühen Morgenstunden das elektronische Handwerkszeug genutzt. Immer mal wieder mussten mit dem Wasserschlauch riesige Staubwolken um die Kunstwerke niedergestreckt werden. Das war in allen Bereichen ein herausforderndes IOBS. Für die Bewirtung der Besucher hatte sich das Team vom Kulturfenster Obernkirchen e. V. mächtig ins Zeug gelegt und wurde von Bernhard Sinn unterstützt. Es gab Kuchen und Grillgut, verschiedene kalte und warme Getränke. Das Angebot wurde rege genutzt und Obernkirchen bewies einmal mehr, Gastfreundschaft und zeigte sich von seiner schönsten Seite. Die Atmosphäre auf dem Kirchplatz? Unvergleichlich. Auf ins nächste Symposium - in drei Jahren. Foto: wa

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an