Schwächeanfall mit Schutzengel

MESSENKAMP (al). Ein 65-jähriger Lauenauer und seine vier Jahre jüngere Beifahrerin können künftig zweimal Geburtstag feiern. Wie durch ein Wunder erlitten sie bei einem spektakulären Verkehrsunfall am späten Donnerstagnachmittag auf der Bundesstraße 442 nur leichte Verletzungen. Das Ereignis hätte weitaus schlimmer enden können. Auf dem Weg in Richtung Lauenau war der Wagen direkt hinter der Rechtskurve in Höhe der Abfahrt Bussenmühle nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und stieß mit der rechten Vorderseite gegen einen Baum. Durch die Wucht des Aufpralls schleuderte das Fahrzeug herum und kam nach etwa 20 Metern rückwärts auf der Gegenfahrbahn zum Stehen. Ein Frontalzusammenstoß mit dem Baum oder eine anschließende Havarie mit einem anderen Auto hätte schwerwiegendere Folgen gehabt. Ein Sprecher der Feuerwehr sprach von einem kleinen Wunder: Es hätte auch ein Schutzengel sein können. Während der Fahrer sich noch selbst befreien und eigenständig zum Rettungswagen gehen konnte, war die Beifahrerin in dem völlig demolierten Fahrzeug eingeklemmt. Mit schwerem Gerät musste sie von der Feuerwehr aus ihrer Lage befreit werden, um sie Notarzt und Sanitätern zu übergeben. Sie erlitt jedoch nur leichte Verletzungen. Der vorsorglich gerufene Rettungshubschrauber konnte nach kurzem Aufenthalt wieder starten. Die Frau wurde in ein Hamelner Krankenhaus gebracht. Zur Unfallursache geht die Polizei von einem Schwächeanfall aus. Dies habe der Fahrer gegenüber den behandelnden Sanitätern angedeutet. Die Polizei konnte den Mann wegen seines Schockzustands am Unfalltag nicht mehr befragen. Warum es zu dem Großaufgebot von Feuerwehren kam, lag am ersten eingetroffenen Notruf. Darin war von vier eingeklemmten Personen die Rede. Deshalb rückten die Kräfte aus Messenkamp und Altenhagen II sowie der aus den Wehren Lauenau, Pohle und Rodenberg bestehende und für die Rettung von eingeklemmten Personen spezialisierte Rüstzug an. Der Abschnitt der B 442 zwischen Eimbeckhausen und Lauenau gilt seit etlichen Jahren als unfallträchtig. Wiederholt hat es hier Unglücksfälle mit Verletzten und sogar Todesfolge gegeben. Foto: al