1. "Gemeinsam Leben lernen"

    Das Flüchtlingsprojekt auf Schloss Baum ist wieder ein voller Erfolg

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    BÜCKEBURG (jh). Zuerst war da eine Idee, eingebracht von Christa Harms, Koordinatorin für ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit im Landkreis Schaumburg. "Wir haben bei der Diakonie Schaumburg-Lippe überlegt, welche Projekte wir gemeinsam mit den Ehrenamtlichen und den Geflüchteten auf die Beine stellen können", so Harms. Bereits zum dritten Mal hat jetzt auf Schloss Baum die "Woche der Begegnung" stattgefunden. Unter dem Motto "Gemeinsam Leben lernen" wohnen eine Woche lang 42 Flüchtlinge und zehn Ehrenamtliche auf Schloss Baum. "Wir haben an allen Tagen ein ausfüllendes Programm auf die Beine gestellt. Ein gemeinsames Frühstück leitet jeden Morgen ein. Danach folgt Deutschunterricht, den eine pensionierte Lehrerin gibt", erklärt Christa Harms. An den Nachmittagen soll dann das neu erlernte Vokabular in die Praxis umgesetzt werden. Bei Waldspaziergängen oder Erste-Hilfe-Kursen können direkt Wörter, wie "Pilze", "Eichhörnchen", "Blut" oder "Verband" angewandt werden. Flüchtlinge aus Syrien, dem Iran, Irak und Afghanistan arbeiten nachmittags in der Fahrrad- oder der Nähwerkstatt. "Gestern haben wir gemeinsam die Renovierung von ein paar alten Gartenmöbeln vorgenommen", sagt Harms und deutet auf das farbenfrohe Ergebnis, das auf der Wiese vor dem Schloss steht. Kinder und auch Eltern haben dort Decken ausgebreitet und malen oder spielen zusammen. "Das hier ist der ideale Ort für dieses Projekt", findet Gebhard Hitzemann, Ratsvorsitzender der Bürgerstiftung Schaumburg. Die Bürgerstiftung und der Rotary Club Bückeburg haben dieses Projekt finanziell mit unterstützt. Der Höhepunkt der Projektwoche ist der Begegnungsabend am Mittwoch gewesen. Insgesamt 120 weitere Flüchtlinge, Ehrenamtliche und Helfer fanden sich dazu auf Schloss Baum ein. Nach einem gemeinsamen Pizza-Essen haben alle noch lange zusammen am Lagerfeuer gesessen, Gitarrenklängen gelauscht und getanzt. "Alle Flüchtlinge sind begeistert von der Unterkunft und genießen das Zusammensein. Besonders die Mütter scheinen froh zu sein, dass sie einmal etwas entlastet werden", sagt Harms. Drei Viertel der teilnehmenden Flüchtlinge aus der Kirchengemeinde Meerbeck sind in diesem Jahr Kinder und Jugendliche. "Das Besondere ist auch bei diesem Mal, dass alle wirklich alles mitmachen. Neue Spiele wecken Neugier. Heute haben wir eine Schnitzeljagd durch den Wald gemacht. Alle waren begeistert", sagt Harms, die angedeutet hat, dass die Pläne für eine vierte Ausgabe der Begegnungswoche im kommenden Jahr schon ins Auge gefasst werden. Foto: jh

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