1. Gemeinsam Bedürftige mobil machen

    Fahrradwerkstatt "FafF" gibt seit drei Jahren Fahrräder aus / Geflüchtete helfen mit / Kaputte Fahrräder reparieren

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    Derzeit sind zehn Mitglieder unterschiedlichen Alters aktiv, die unentgeltlich gespendete Fahrräder in einen funktionsfähigen und verkehrssicheren Zustand bringen und zu festgelegten Zeiten an bedürftige Menschen verteilen. Dabei werden die Ehrenamtler auch immer wieder von Geflüchteten unterstützt. "Ein Problem ist, dass die Engagierten oft durch Sprachkurse, Ausbildung oder Job nur sporadisch helfen können. Dauerhaft und regelmäßig steht uns nur Eshagh zur Verfügung, der aus Afghanistan geflohen ist", berichtet Wolfgang Becker, der zusammen mit Michael Letsch als Ansprechpartner fungiert. Die Initiative finanziert sich ausschließlich aus Geld- und Sachspenden. Die große Bereitschaft der Menschen rund um Bad Nenndorf sorgt für einen stetigen Nachschub an Fahrrädern, die nach der Aufarbeitung verteilt werden. "Wir haben insgesamt 650 Spendenräder bekommen, von denen etwa 450 derzeit im Umlauf sind. Ein besonders schöner Erfolg war, als wir einem Schwerstbehinderten das von ihm ersehnte dreirädrige Fahrrad übergeben konnten. Aber auch sonst sind unsere Erlebnisse zu 95 Prozent positiv", erzählt Letsch. Auch die Gemeinde Bad Nenndorf, die der Initiative die Werkstatt im alten Feuerwehrhaus kostenfrei überlässt und viele Geldspenden von Unternehmen und Privatpersonen sorgen dafür, dass die Wahrradwerkstatt finanziell über die Runden kommt und die nötigen Ersatzteile beschafft werden können. Gespendete Fahrräder werden zunächst einer Eingangsprüfung unterzogen, um den voraussichtlichen Arbeitsaufwand feststellen zu können. Auf dem in diesem Zuge erstellten Laufzettel werden der Spender, das Fabrikat, die Größe, Farbe, Art, sowie die Rahmennummer festgehalten. Fahrräder, bei denen der Instandsetzungsaufwand unverhältnismäßig groß wäre oder die irreparabel sind, werden als Ersatzteilspender genutzt. Nach der Reparatur einer genügend großen Anzahl von Fahrrädern, werden diese durch Mitarbeiter des Polizeikommissariats Bad Nenndorf geprüft, die den verkehrssicheren Zustand der Fahrräder feststellen und eine dem Diebstahlsschutz dienende Kodierung anbringen. Die Ausgabe der Räder erfolgt während der Öffnungszeiten, in Ausnahmefällen auch nach Verabredung. Sie werden durch die Teammitglieder für den Empfänger ausgesucht; dabei spielen Alter, Größe und Geschlecht die Hauptrolle, eine Wahlmöglichkeit für den Empfänger gibt es nicht. Die Bedürftigkeit wird in der Regel durch ein Schreiben der AWO oder der TAFEL bestätigt. Haben sich Rad und neuer Besitzer gefunden, erhält dieser als Eigentumsnachweis einen Fahrradpass mit den wichtigsten Daten. "Derzeit brauchen wir besonders nötig Kinderräder in den Größen von 12 bis 18 Zoll", berichtet Letsch. Jedes Fahrrad hat mal einen Defekt, deswegen werden auch bereits ausgegebene Fahrräder durch die FafF repariert. Fallen dabei Kosten für Ersatzteile an, müssen diese im Regelfall durch den Eigentümer getragen werden - allerdings wird dessen individuelle finanzielle Situation berücksichtigt. Die Öffnungszeiten der FafF sind: Montag von 16 bis 18 Uhr sowie Mittwoch von 10 bis 13 Uhr und 16 bis 18 Uhr. Außerdem besteht die Möglichkeit, einen individuellen Termin nach telefonischem Kontakt zu vereinbaren. Sollten Spender keine Möglichkeit haben, Ihre Räder vor Ort abzugeben, werden diese auch abgeholt. Die Kontaktdaten sind: Michael Letsch: 0157 54854356, Wolfgang Becker: 05723 8725, E-Mail: FafF@fahrraederfuerbeduerftige.de. Foto: pp

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