1. Der neue Brunnen III ist zu teuer und der Rat wurde zu spät unterrichtet

    CDU-Fraktionsvorsitzender Veit Rauch klagt über steigende Kosten beim Heinekamp-Brunnen und fehlende Transparenz

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RINTELN (ste). Die Fragenliste, die der CDU-Fraktionsvorsitzende Veit Rauch auf der Ratssitzung im Juni an die Stadtwerke Rinteln und ihren Geschäftsführer Jürgen Peterson richtete, war lang: "Warum haben sich die Kosten von 150.000 Euro im ursprünglichen Ansatz auf 180.000 Euro erhöht? Wie kam die Erhöhung zustande? Kommen für das Jahr 2018 noch weitere Kosten hinzu? Hätte der Bürgermeister zu der Überschreitung Auskunft geben müssen? Können durch die Überschreitung andere geplante Investitionsmaßnahmen nicht durchgeführt werden? Gibt es noch andere Maßnahmen, die die ursprünglich angesetzten Kosten überschreiten?" Die Stadtwerke Rinteln ließen sich Zeit mit den Antworten. Die werden jetzt über das Ratsprotokoll an die Ratsmitglieder gesandt. Auf Nachfrage des Schaumburger Wochenblattes stellte Jürgen Peterson recht schnell klar: "Die Stadtwerke Rinteln GmbH tätigt im Bereich ihrer Wassergewinnungsanlagen laufend Investitionen, die der Sicherung der Wassergewinnungsgebiete, der Wasserfördereinrichtungen, der Transportleitungen, und des Grundwassermessstellennetzes dienen. So sind auch im Bereich des Wassergewinnungsgebietes Heinekamp in den vergangenen Jahren umfangreiche Investitionen in allen oben angesprochenen Bereichen getätigt worden. Die im Rat genannte Investitionssumme betrifft nicht nur den neuen Brunnen III, sondern auch andere Investitionen im Bereich des Wassergewinnungsgebietes und zum Teil um Zugänge in das Anlagevermögen, in denen auch Leistungen der Stadtwerke Rinteln sowohl im Bereich der Bauausführung, der Planung und der Bauleitung enthalten sind!" Das nenne sich "aktivierte Eigenleistungen" und sei buchhalterisch so in die Summe mit aufzunehmen, da die Kosten für die Planungen sonst das Jahresergebnis nach unten korrigieren. Der Bau des Brunnen "III" am Heinekamp sei notwendig geworden, um langfristig die vom Landkreis Schaumburg bewilligte Fördermenge auch fördern zu können. Und die Stadtwerke betonen: "Die Maßnahme steht nicht im Zusammenhang mit der Aufgabe der Wasserförderung im Bereich Rintelner Wiesen. Diese Wassermengen werden durch die Schaumburger Trinkwasser Verbund- und Aufbereitungs-GmbH, eine gemeinsame Gesellschaft der Stadtwerke Rinteln und Schaumburg-Lippe, über das Wasserwerk in Engern bereitgestellt!" Dazu muss man wissen, dass der Brunnen an den Rintelner Wiesen stillgelegt werden musste, da die Lage dort am Industriegebiet und an den landwirtschaftlichen Flächen besonders schwierig war. Der Bau des neuesn "Stüken-Gebäudes" sei dabei nicht ausschlaggebend gewesen. Die Kostensteigerung am Brunnen "III" Heinekamp rechtfertigen die Stadtwerke unter anderem damit, dass zur Erkundung der Wasserergiebigkeit zunächst ein Peilrohr gebohrt wurde, dann wurde ein Schichtenverzeichnis erstellt, um den späteren Brunnenausbau hier insbesondere der Filterstrecken zu erkunden. Nach dem Pumpversuch an diesem Peilrohr wurde festgestellt, dass die gewählte Filterkorngröße für die Kiesverfüllung um das Brunnenrohr für den vom anströmenden Wasser transportierten Sand zu fein war, und ein Brunnenausbau mit dieser Korngröße nicht zielführend war. Daraufhin wurde ein weiteres Peilrohr mit geändertem Filterausbau niedergebracht. Mit dem geänderten Filteraufbau war die Wasserergiebigkeit gegeben und der Brunnen konnte mit diesen Erkenntnissen gebohrt und ausgebaut werden. Der Brunnen zeige jetzt im Pumpversuch, dass die Veränderung des Filteraufbaues richtig war und die Ergiebigkeit wie berechnet ist. Anstehende Investitionen seien durch die Mehrkosten nicht zurückgestellt worden und der Aufsichtsrat der Stadtwerke werde über alle Veränderungen informiert. Der Bürgermeister, so heißt es aus den Stadtwerken, hätte wegen der gestiegenen Kosten keine Unterrichtungspflicht des Rates gehabt. Übrigens: Das Rintelner Trinkwasser setzt sich aus einem Mischwasser aus mehreren Rintelner Brunnen und aus den zugekauften Mengen des Schaumburger Trinkwasserverbundes zusammen und hat eine hervorragende Qualität. Foto: ste

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an