1. Daniel Masur gewinnt erstes ATP-Match

    Bückeburger Tennisprofi ist erfolgreich am Hamburger Rothenbaum / Weiter Weg zum Topziel

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    HAMBURG (jh). Als amtierender Deutscher Meister ist der Tennisprofi Daniel Masur nach Hamburg zu den "German Open" gereist. "Ich wollte hier unbedingt das Hauptfeld erreichen und das habe ich geschafft. Jetzt will ich natürlich noch weiterkommen", sagte Masur nach seiner starken Vorstellung auf dem Center Court am Hamburger Rothenbaum. Nach zwei umkämpften Drei-Satz-Matches in der Qualifikation gegen die zwei in der Weltrangliste deutlich höher stehenden Argentinier Carlos Berlocq (Nummer 173 der Welt) und Renzo Olivo (264) stand er schließlich im Hauptfeld des Traditionsturniers. Hier reckten auch schon Größen, wie Roger Federer und Rafael Nadal den Siegerpokal in den Himmel. Bei Temperaturen über 30 Grad rang er in der ersten Runde seinen Kontrahenten und Freund Maximilian Marterer in zwei Sätzen mit 6:3 und 6:4 nieder. Das besondere an Masurs Leistung: Marterer stand derzeit in der Weltrangliste 300 Plätze vor Masur auf Position 46. Daniel Masur verbesserte seine Position nach dem Sieg auf 274 in der ATP-Rangliste. "Dieser Sieg ist natürlich ein Meilenstein in meiner Karriere. Jeder fängt mit einem ersten Sieg im Hauptfeld an. Für mich ist es umso schöner, den Sieg vor heimischen Publikum in Hamburg errungen zu haben. Im Match selbst habe ich überhaupt nicht daran gedacht, dass es mein erster Sieg in einem Hauptfeld sein könnte. Der Gedanke hat mich zum Glück nicht belastet. Ich wollte einfach gut spielen und gewinnen, da ich natürlich wusste, dass es um viele wichtige Punkte geht, die mich in der Rangliste nach vorne bringen", sagt Masur. Seit 2013 ist der 23-jährige als Tennisprofi weltweit auf Turnieren unterwegs. In Heeßen aufgewachsen, machte er auf den Plätzen im Schaumburger Land unter den Blicken seiner Eltern Gerhard und Elena Masur seine ersten Schläge. Beide sind Tennistrainer. Seine Mutter Elena Masur stammt aus Kiew und ist in jungen Jahren selbst Tennisprofi gewesen. In den 80er Jahren war sie ukrainische Meisterin. Sein Talent mit Schläger und Ball umzugehen, scheint also genetisch vorbestimmt gewesen zu sein. Mit zwölf Jahren stand Daniel Masur bereits auf Platz fünf in der deutschen Rangliste. Als 14-Jähriger "verließ" er Schaumburg und wechselte zum MTK nach Minden. Während seiner Schulzeit am Bückeburger Gymnasium Adolfinum fuhr er dreimal pro Woche mit der Bahn nach Kamen, um dort im Leistungszentrum zu trainieren. Schließlich zog er in das Sportinternat nach Kamen und machte dort am städtischen Gymnasium sein Abitur. Danach konnte es mit seiner Tenniskarriere richtig losgehen. Heute trainiert und lebt Masur in München. Zwischen seinen Turnieren kehrt er zum Trainieren in das Leistungszentrum vom Deutschen Tennis Bund ein. Neue Ziele gesetzt Der viele Schweiß und sein Fleiß scheinen sich nun endlich auszuzahlen. Mit dem ersten Sieg auf höchster Ebene im Profitennis, der ATP Tour, könnte der sprichwörtliche Knoten geplatzt sein. "Auf meiner Agenda steht für die nächste Zeit auf jeden Fall ein Sieg bei einem Challenger Turnier. Meine Platzierung im Ranking will ich unter den 150 sichern, das habe ich mir als absolutes Topziel für dieses Jahr gesetzt. Jedoch ist das noch ein weiter Weg. Im Januar nächsten Jahres will ich unbedingt bei den Australian Open die Qualifikation spiele", erklärt er. Punkt für Punkt und Schritt für Schritt, wie es im Tennissport so schön heißt, hat Daniel Masur in Hamburg nun sein erstes Ziel erreicht. Im Achtelfinale am Rothenbaum reichte seine Leistung gegen den Argentinier Diego Schwartzman, die Nummer zwölf der Welt, leider nicht. "Es gibt definitiv genügend Ansatzpunkte, in denen ich mein Spiel verbessern kann. An meinem zweiten Aufschlag muss ich arbeiten. In den Turnieren der letzten Wochen hat der erste Aufschlag und meine Vorhand sehr gut geklappt. Es gilt meine Rückhand stärker zu machen, sodass ich über diese Seite nicht mehr so angreifbar bin. Wobei ich denke, dass meine Rückhand keine Waffe mehr wird, wie meine Vorhand eine ist. Physisch stehe ich gut da. Aber auch hier gibt es immer noch Luft nach oben. Mein Spiel muss ökonomischer werden, um viele Matches in einer Woche auf dem Niveau gehen zu können. Besonders gegen Schwartzman habe ich deutlich gemerkt, dass er bei der Hitze einfach weniger Energie verbraucht als ich", analysiert Masur nach dem Match. "Ich verlasse Hamburg erhobenen Hauptes. Was für unglaublich tolle Momente auf dem Center Court." Das junge Talent aus Heeßen wird definitiv noch mehr von sich hören lassen. Foto: Antke Förster

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