1. Auf stabiler Basis in die Programmsaison starten

    Sanierungsarbeiten in der "Alten Polizei" sind nahezu abgeschlossen / Zwischenwände vor Feuchtigkeit geschützt

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    STADTHAGEN (bb). Die eingeleiteten Baumaßnahmen in Kellerbereich und Erdgeschoss des Kulturzentrums "Alte Polizei" gehen ihrem Abschluss zu. Sie dienen der Trockenlegung von Wänden ebenso wie der langfristigen Sicherung der Stabilität. So stehen die Chancen günstig, dass nach dem Auftakt am 8. August mit der "Percussion Night" dann am 9. August der Einstieg in den regulären Programmbetrieb erfolgen kann. Einer der Räume im Tiefparterre werde beispielsweise von Tanzgruppen sowie für Bewegungsangebote für Kinder genutzt, so Klaus Strempel, Geschäftsleiter der "Alten Polizei". Hier sei also durchaus eine gewisse Belastung vorhanden, so Strempel lächelnd. Und der angrenzende Raum dient vor allem der Nutzung bei Bastel-, Handwerk- und weiteren Kreativaktionen. Um es den Gruppen zu ermöglichen, hier auch in Zukunft problemlos tätig zu sein, haben in den vergangenen Wochen Lutz Könnecke und Nikolai Schreiner von der Baufirma Pook-Heine kräftig in die Hände gespuckt. Sie erledigen die Arbeiten um die Deckenkonstruktion im darunterliegenden Keller zu stabilisieren und die Zwischenwände vor einziehender Feuchtigkeit zu schützen. Das Team der "Alten Polizei" hatte Flecken an den Wänden der erwähnten Räume festgestellt. Bei den Recherchen zur Trockenlegung stieß Architekt Horst Faltz auf starke Beschädigungen an den Stahlträgern des darunter liegenden Kellergewölbes. Dieses befindet sich auf rund zwei Meter Kellertiefe neben dem Heizungskeller. Zu Zeiten des Hotelbetriebes des Hotels Stadt Bremen (1886 bis 1922) war dieser der Kohlekeller. Längst hat dieser für den laufenden Betrieb keine Funktion mehr und ist seit langen Jahren auch nicht mehr inspiziert worden. Die Stahlträger in der Deckenkonstruktion des "preußischen Kappengewölbes" waren stark verrostet, so dass die Statik gefährdet war. In diesem Bereich mussten Könnecke und Schreiner schrittweise von einem Träger zum nächsten vorgehen. Sie befreiten die alten Stahlträger im Deckengewölbe vom Rost, behandelten diese speziell um sie dann wieder mit rostbindender Farbe zu streichen und zu isolieren. Zwölf neue Stahlträger kamen hinzu, um die vorhandenen zu verstärken. Neben der Stabilisierung galt es, gegen die Feuchtigkeit vorzugehen. Die Wände des Kellerraumes bestehen bis fast zur Decke aus Sandstein. Sie stammen noch aus dem 18. Jahrhundert von der 1776 hier erbauten Gastwirtschaft. Als diese 1884 abbrannte wurden diese Grundmauern als Basis für den Bau des an selber Stelle entstehenden Hotels Bremen genutzt. Diese alten Sandsteingrundmauern ziehen Feuchtigkeit aus dem Boden und geben diese an die aufgemauerten Wände aus Ziegel und Mörtel weiter. Könnecke und Schreiner schlugen den Putz von den Wänden um eine Sperrschicht gegen die Feuchtigkeit einzubringen. Sie bohrten Löcher, um eine Art Spezialharz einzubringen, das alle winzig kleinen Öffnungen der Steine fließt und sich bei Kontakt mit Wasser verhärtet und ausdehnt und diese so verschließt. Diese Behandlung wäre in der Sandsteinmauer nicht zielführend, weil dieses Gestein zu viele und zu große Hohlräume enthält. Schließlich werden die Wände wieder mit Spezialputz bedeckt. Eigentlich habe er gehofft, die großen Sanierungsmaßnahmen im Gebäude der "Alten Polizei" seien abgeschlossen, so Strempel. Nun habe man sich den neu auftretenden Problemen widmen müssen. Die Stadt habe die Kosten mit Mitteln aus dem Fachbereich Planen und Bauen bestritten. Nun hoffe er, dass dies tatsächlich die letzte größere Maßnahme gewesen sei.
Foto: bb

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