1. Auf dem Amtsplatz läuten die Kirchenglocken

    Mobile Kirche zieht die Blicke auf sich / Noch ist die Hemmschwelle hoch

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    RODENBERG (jl). Auf dem Altar brennen zwei Kerzen, davor laden jeweils zwei sofaähnliche Sitzmöglichkeiten mit gelben Polstern zum Verweilen ein. Während andere Kirchen im Sommer Abkühlung versprechen, ist es in dieser ziemlich warm. Und auch das ist anders: Die Fenster sind auf Körperhöhe und geben den Blick auf den Amtsplatz frei - und staunende Besucher der Innenstadt. Denn diese sahen in den vergangenen Tagen nicht nur eine Kirche auf Rädern, sondern hörten auch richtiges Glockengeläut zur vollen Stunde. Von Donnerstag bis Sonnabend parkte die mobile Kirche aus Obernkirchen vor dem Rathaus und sorgte für viele neugierige Blicke. Bei denen blieb es jedoch vielfach. 
"Ganz viele Leute gucken, aber die wenigsten trauen sich heran", sagte Petra Flamme-Müller, Vorsitzende des St.-Jacobi-Gemeindebeirates. Die Hemmschwelle, in das blaue Kirchenmobil samt Turm einzutreten, sei dann meist doch zu hoch. An das Projekt sei sie jedoch ohne Erwartungen herangegangen. "Es geht ums Dasein", sagte sie. "Die Kirche an sich soll das Interesse wecken." Bei Obst und Kaffee kommt man hier ins Gespräch über - im wahrsten Sinne des Wortes - Gott und die Welt. Dass sich Menschen Gedanken um die Kirche und ihren Sinn und Zweck machen, das sei das Ziel. 
Mit sinkenden Mitgliederzahlen hat die hiesige Kirchengemeinde laut Susanne Wolf aber weniger zu kämpfen. "Wir haben immer mal wieder Austritte, besonders zum Jahresende, aber auch noch ganz gut Taufen, sodass wir relativ zufrieden sind", erklärte das Kirchenvorstandsmitglied. Auch Erwachsenentaufen und Wiedereintritte gebe es hin und wieder. Insgesamt zählt St. Jacobi derzeit etwas mehr als 3000 Mitglieder. 
Noch heute steht das Kirchenmobil auf dem Amtsplatz und öffnet bis 18 Uhr seine Tür. Ein weiteres Wiedersehen gibt es vom 2. bis 4. August.Foto: jl


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