RODENBERG (jl). Zwei Jahre ist es her, dass das Planungsbüro Kirchner im Bauausschuss der Stadt erste Ideen zur Aufwertung des Areals rund um den "Kleinen Brunnen" und zur Nachnutzung eines sanierten Wäschehauses präsentierte. Die Politik wollte das Projekt noch einmal fraktionsintern besprechen. Bis Mai 2017: Ruhe. Dann hieß es, dass das Vorhaben Teil des neu aufgelegten Förderprogramms "Zukunft Stadtgrün" werden soll, für das sich die Stadt bewerben wollte. Seitdem ist es um das denkmalgeschützte Ensemble wieder still geworden. "Wir haben gerade den Auftrag zur Erstellung des Rahmenplans erteilt", sagt Bauverwaltungsleiter Markus Jacobs im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt. Heißt: Die drei Planungsbüros Forum Bremen, Plan-Werkstadt und Gruppe Freiraum arbeiten derzeit an einer Konkretisierung der Maßnahmen innerhalb des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) "Allee/Burgpark/Mühlenstraße". Zu einem Auftaktgespräch seien sie bereits vor Ort gewesen. Allerdings: Der Ausgabeposten für das Wäschehaus ist extrem geschrumpft. Weil "grüne" Maßnahmen zur Entwicklung und besseren Vernetzung urbaner Freiflächen stärker ins Gewicht fallen als bauliche, entschied sich die Verwaltung in Absprache mit der Förderstelle dazu, zunächst nur Planungskosten anzusetzen. In der Kosten- und Finanzierungsübersicht sind daher nur noch 75.000 Euro veranschlagt. Zum Vergleich: In dem Papier vor einem Jahr tauchte noch eine zehnmal höhere Summe auf. Das Hotel Stockholm flog übrigens komplett aus der Auflistung. "Das Wäschehaus hat nicht die oberste Priorität", verdeutlicht Verwaltungschef Georg Hudalla. "Es gehört nicht zu den Projekten, bei denen die sprudelnden Ideen auf dem Tisch liegen." Und er macht auch keinen Hehl daraus, dass ihn die erste Konzeptvorstellung einer jeweils zweigeschossigen Teilnutzung für Gastronomie und Tagungen sowie die Öffnung für Pkw nicht wirklich überzeugt habe. Ob sich die damals vorgestellten Ideen mit dem Rahmenplan vereinbaren lassen, müsse sich zeigen. Aus der Politik sei bisher noch nicht eine Nachfrage gekommen. Mit Blick auf den "großen Klotz Stockholm" könnte den Mandatsträgern dafür gerade der "gedankliche Freiraum" fehlen, vermutet Hudalla. Auch deswegen sei er "ganz zufrieden, dass sich das nochmal in Ruhe entwickelt". Er erinnert an 2014, als das Gebäude an exponierter Stelle noch verkauft werden sollte. "Da sollte es einem keiner übel, wenn man einen Tag länger darüber nachdenkt." Zumal es aus Gründen des Denkmalschutzes ohnehin schwierig werde, das Ensemble zu bespielen. Der Schwerpunkt liege derzeit auf einer besseren attraktiven Zuwegung vom Amtsplatz bis zum Areal rund ums ehemalige Wäschehaus. Vorrangig gehe es um den Wege- und Brückenbau sowie um barrierefreie Strukturen -"darum, das Stadtgrün täglich erlebbar zu machen", so der Stadtdirektor. Damit wolle man zügig anfangen. Bevor es aber ans Eingemachte geht, wird nach Schätzung der Verwaltung noch mindestens ein Jahr verstreichen. Der Bescheid über eine erste Zuwendung von 500.000 Euro für den 2,6 Millionen Euro schweren Maßnahmenkatalog landete übrigens im vergangenen Dezember im Rathaus. Insgesamt beträgt die genehmigte Fördersumme jeweils 875.000 Euro von Land und Bund. Allerdings sei "noch nichts in Stein gemeißelt". Maßnahmen - zum Beispiel für das Wäschehaus - könnten noch nachträglich angepasst werden, wie Jacobs betont. Fraglich sei auch, ob es bei dem bis dato abgesteckten Gebiet vom "Kleinen Brunnen"über die Allee bis zur Mühlenstraße bleibt. Das müsse die Verwaltung mit dem Sanierungsträger noch endgültig klären. Foto: jl
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"Wäschehaus hat nicht die oberste Priorität"
Zukunft des Gebäudes weiter offen / Zunächst nur Förderung für Planungen
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