1. Viel Übung macht den Meister

    Charly Mai ist der "Dauerspieler" im Bückeburger Tennisverein / Erfolgreicher Turnierspieler

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    BÜCKEBURG (jh). Mit 80 Jahren noch so fit zu sein, seinen Lieblingssport auszuüben, das können nicht viele Menschen von sich sagen. Wolfgang "Charly" Mai hat sein Leben lang viel Sport gemacht. Fußball und Tennis nahmen und nehmen auch heute noch viel Zeit in seinem Tagesplan in Anspruch. Der erste Schlag Der erfolgreiche Turnierspieler Wolfgang Mai ist 1938 in Witzenhausen geboren worden. Mit acht Jahren begann er dort im örtlichen Fußballverein seine sportliche Laufbahn. Den Tennisschläger sollte er erst viel später in die Hand nehmen. "Ich weiß noch, wie ich als Knirps oft Tennismatches beobachtet habe und dachte: Das spiele ich später auch mal", sagt Mai mit einem Schmunzeln. Als seine Eltern 1953 nach Hannover-Langenhagen umzogen, gaben ihm seine Mitschüler in der neuen Klasse den Spitznamen, den er bis heute trägt. Im Tennisverein WRB Bückeburg kennen ihn alle als "Charly". Gute zehn Jahre später zogen seine Eltern nach Bad Eilsen. Er beabsichtigte in Bückeburg Fußball zu spielen. Die Trainingsbeteiligung und die Mannschaft im Bückeburger Fußballverein gefielen ihm jedoch nicht so gut, dass er in den damals besten Verein im Kreis wechselte, nach Obernkirchen. Während seines Studiums in Betriebswirtschaftslehre pausierte Charly Mais sportliche Karriere. Erst danach, als er geheiratet und 1965 nach Bückeburg gezogen war, kam es zum ersten Kontakt mit dem Tennissport. "Als unsere Tochter Katja geboren wurde, sind wir oft im Schlosspark spazieren gegangen, ich blieb viel am Zaun der Tennisanlage stehen und guckte den Spielern zu", erinnert sich Mai. Die Zeit des Fußballs war beendet und die Ära von Charly Mai als Tennisspieler konnte beginnen. "Im Mai 1975 habe ich meinen ersten Schlag gemacht", blickt Mai zurück. Sechs Stunden Training habe er anfangs mal bei einem Vereinstrainer genommen. "Ich habe aber schnell gemerkt, dass ich da in den falschen Händen war. Dieser halbe Einheitsgriff für die Vor- und Rückhand gefiel mir nicht", sagt er. Er hatte festgestellt, dass er wesentlich besser spielen konnte, wenn er zu den jeweiligen Schlägen, den Vorhand- und Rückhandgriff wechselte. Danach habe er viel durch Zugucken gelernt. "Zu 95 Prozent der Zeit habe ich dann gegen die Tenniswand auf dem Vereinsgelände gespielt und so die nötige Routine und das Ballgefühl für meine Schläge bekommen. Ich wollte damals den anderen Spielern nicht zumuten, mit einem Anfänger zu spielen", sagt Mai. Als sein Sohn Peter mit dem Tennisspielen begann, guckte Charly Mai oft bei dessen Training zu. "Ich habe mir dabei viele Trainingsmethoden und Übungsaufgaben abgeschaut. Das kleine 1 x 1 des Tennis sozusagen. Der Trainer meines Sohnes zeigte mir auch einige Kniffe. Meinen Slice habe ich bei ihm gelernt." Charly Mai wurde immer besser. Er wollte auch bei Punktspielen an den Start gehen. "Also habe ich einfach bei dem Mannschaftsführer der zweiten Herren angefragt. Ich wurde zuerst als Ersatzspieler aufgeschrieben", erzählt Mai. Bereits am ersten Punktspieltag kam er zum Einsatz. "Alles, was ich konnte, war laufen und den Ball reinspielen. Ich gewann mein Match 6:2 und 6.2. Das weiß ich noch, als wäre es gestern gewesen." Von da an war Charly Mai Stammspieler in der Mannschaft. Zwei Jahre später wechselte er für ein Jahr in das Team der ersten Herren, das damals in der verbandklasse zu Hause war, um danach in der Altersklasse 1 der "Senioren 45 - 55 Jahre" zu spielen. "Über die Jahre sind wir mit der Mannschaft immer weiter aufgestiegen. Auch die Altersklassen gingen mit den Ligen immer weiter nach oben", sagt Mai und grinst. Heute schlagen sie in der Regionalliga auf. Auch als Einzelkämpfer ist er seit 15 Jahren auf Altersklassen-Turnieren unterwegs. "Ich versuche immer fünf Turniere pro Jahr zu bestreiten." Dazu zählen die Bezirksmeisterschaften und Landesmeisterschaften im Sommer und Winter, bei letzterer hat er im Jahr 2003 auf Anhieb das Endspiel erreicht. Auch bei den Norddeutschen Meisterschaften im Sommer geht Mai regelmäßig an den Start. Seit 2013 bestreitet er außerdem die Deutschen Meisterschaften. Dreimal ist er dort bis unter die letzten Acht gekommen. Bei den Landesmeisterschaften konnte er bis heute sieben Mal den Titel holen. "Momentan kann ich leider gar kein Tennis spielen, wegen einer Entzündung in der Hand. Ich hoffe, das legt sich schnell wieder", sagt Mai und massiert sich die Handfläche. Als Ausgleich und auch, um sich fit zu halten, gehe er jedoch joggen. "Dann kann ich, wenn es meiner Hand besser geht, direkt wieder voll mitspielen", freut sich Charly Mai. Foto: jh

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an