1. "Historische" Klänge verzaubern Zuhörer

    Clavichord-Konzert des Renaissance-Vereins stößt auf viel Begeisterung / Neue Blickwinkel im Mausoleum entdecken

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Professor Bernhard Klapprott, Fachmann für das Spiel historischer Tasteninstrumente, hat mit einem Doppelkonzert im Mausoleum der St. Martini-Kirche in Stadthagen sein Publikum begeistert. Auf dem Clavichord stellte er die "Englischen Suiten" von Johann Sebastian Bach vor. Besonders auffällig ist es nicht, dieses historische Instrument. Bei zugeklapptem Deckel erinnerte das Clavichord an eine kleine, wenn auch sehr elegant gestaltete Kommode. Aufgestellt an der Wand des Mausoleums, hätte es angesichts der Pracht der Bronzeplastiken von Adrian de Vries und der sonstigen Gestaltung des Gesamtkunstwerkes durchaus übersehen werden können. Bernhard Klapprott verwies zu Beginn des Konzertes, auf die Rolle welche das Instrument einst gespielt hatte: "Das Clavichord galt lange als das wahre Klavier". Ende des 16. Jahrhunderts, im 17. und auch noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts sei das Instrument sehr beliebt gewesen. Zuvor hatte Harald Weidenmüller, Vorsitzender des Renaissance-Vereins Stadthagen die Gäste begrüßt, die aus einem Einzugsgebiet auf weit über Schaumburg hinaus angereist waren. Der Verein organisierte mittlerweile das vierte Konzert auf historischen Instrumenten im Mausoleum. Bernhard Klapprott spielte dabei die Englische Suite IV F-Dur und die Englische Suite V e-Moll von Johann Sebastian Bach. Nun lauschten die Konzertbesucher den Klängen des Clavichords, deutlich leiser als ein modernes Klavier, aber sehr farbig und modulationsfähig. Klapprotts Finger wirbelten in anhaltend hohem Tempo über die Tasten des historischen Instruments und der Musiker schlug die Zuhörer mit einem stetigen Fluss von perlenden, fein abgestuften Tonfolgen in seinen Bann. Für die Besucher boten sich die gleichermaßen spannenden Möglichkeiten, Klapprott in seinem Wirken zu beobachten oder das Gesamtkunstwerk Mausoleum gemeinsam mit der Musik auf sich wirken zu lassen. Eine kurze Pause ermöglichte es, den Standort während des Konzertes zu wechseln und so einen anderen Blickwinkel zu erhalten. Die Zuhörer dankten mit begeistertem Applaus für das Spiel von Bernhard Klapprott. Dieser nahm sich anschließend noch die Zeit, den interessierten Gästen Funktionsweise und Eigenheiten des historischen Instrumentes zu erläutern. Und hielt fest, dass sich beim Einspielen gezeigt habe, dass die Akustik im Mausoleum eine besondere Herausforderung darstelle.Foto: bb

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an