SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Einen von der Verwaltung vorgeschlagenen "Tag der E-Mobilität" wird es in der Samtgemeinde Rodenberg vorerst nicht geben. Im zuständigen Fachausschuss für Wirtschaft und Fremdenverkehr stieß das Vorhaben auf Ablehnung. Der Grundgedanke sei gut, jedoch ein Kostenaufwand von 7000 Euro zu hoch, hieß es. Vergeblich hatte die vor wenigen Monaten eingestellte Tourismus-Sachbearbeiterin Mara Bößling für ihr erstes großes Vorhaben geworben. Die Samtgemeinde könne eine Vorreiterrolle übernehmen, auch weil es noch keine Konkurrenztermine dieser Art gebe, erklärte sie und zählte auf, was sie bereits in die Wege geleitet habe - von Fahrzeug- und Fahrradausstellung, über eine Stadtführung durch Rodenberg mit Segways, einem Kinderprogramm und der Rundfahrt mit einem Elektrobus von Lauenau über Reinsdorf in die Deisterstadt. Sogar der Landrat sei als Schirmherr für den am 15. September angesetzten Termin gewonnen worden. Die erste Kritik kam von Patrizia Kasper (Rodenberger Interessen): Sie sehe eine solche Veranstaltung als Maßnahme der Wirtschaftsförderung und nicht eine touristische Aktion. "Eine tolle Idee", befand dagegen Matthias Schellhaus (Grüne), auch wenn er die genannte Summe als "eigenartig" kommentierte: Die beteiligten Firmen könnten doch als Sponsoren auftreten. Generell begrüßte er aber die Initiative der Verwaltung: "Dann muss man das von der Politik nicht gleich wieder madig machen." Doch auch Klaus-Werner Volker (SPD) wollte den Plan differenzierter betrachtet wissen: Der Nutzen eines solchen Tages läge doch nur bei denen, die etwas verkaufen wollen: "Bezahlen sie das nicht, brauchen wir es auch nicht." Auf Anfrage von Karl-Heinz Bruns (CDU) räumte Bößling ein, Sponsoren bislang nicht angeworben zu haben. Hauptbereichsleiter Jörg Döpke verteidigte den bisherigen Eifer seiner Kollegin: "Wenn wir uns touristisch aufstellen wollen, müssen wir auch Geld in die Hand nehmen." Die Samtgemeinde würde ein Alleinstellungsmerkmal haben. Auch ein touristischer Zweck werde erfüllt, wenn mit Bus und Segways Exkursionen stattfänden. Aber die Politiker lenkten nicht ein. Volker lehnte den Einsatz von öffentlichen Geldern für diesen Tag als "unverantwortlich" ab. Nicole Wehner (WGSR) verwies auf die jüngste Etatdebatte samt der damals beschlossenen zusätzlichen Umlagenbelastung: "Die Kosten von 7000 Euro können wir den kleinen Gemeinden nicht verkaufen. Die haben doch nichts von dieser Veranstaltung." Dem Vorschlag von Bruns, das Vorhaben ins Frühjahr 2019 zu verschieben und es kostenneutral zu organisieren, folgte der Ausschuss bei nur einer Enthaltung. Foto: al
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Ein E-Mobiltag ist dem Ausschuss zu teuer
Idee der Verwaltung stößt auf Kritik / Neuer Anlauf im Frühjahr 2019 mit kostenneutraler Organisation geplant
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