1. Sommer, Sonne, Brandgefahr

    Trockenheit macht Feuerwehren zu schaffen / Offenes Feuer vermeiden

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    LANDKREIS (mk). Die Sommerferien sind da und das Wetter könnte für alle, die jetzt frei haben nicht besser sein. Temperaturen um die 30 Grand und keine Wolke am Himmel sorgen für das perfekte Sommerwetter. Doch die lang anhaltende Trockenheit birgt auch Risiken. Die Waldbrandgefahr und das Risiko für Stoppelfeldbrände steigt in ganz Niedersachsen - der Index des Deutschen Wetterdienstes liegt bei 4, in einigen Teilen sogar bei 5, dem höchsten Index. Die Situation bleibt angespannt, Regen ist nicht zu erwarten. Nur ein Funke, eine unbedacht weggefworfene Zigarettenkippe oder ein überhitztes Kugellager eines Traktors können verheerende Folgen haben. Die Waldbrandüberwachungszentrale der Landesforsten in Lüneburg ist wegen der anhaltend hohen Waldbrandgefahr bereits an 65 Tagen in diesem Jahr besetzt - im gesamten Vorjahr waren es aufgrund der Regenfälle lediglich 32 Tage. Auch den jungen Bäumen, die die Landesforsten im vergangenen Herbst und im Frühjahr gepflanzt haben - in Summe fast vier Millionen Pflanzen - fehlt es an Feuchtigkeit. "Die Wurzeln der jungen Bäume reichen noch nicht sehr tief - und anders als in der Landwirtschaft können wir im Wald nicht bewässern", erklärt Klaus Jänich, Vizepräsident der Landesforsten. Von den hohen Temperaturen und der trockenen Witterung profitieren aber die Borkenkäfer, die die Landesforsten vor allem in Südniedersachsen vor große Herausforderungen stellen: Nach dem Orkan Friederike im Januar finden die Borkenkäfer in den zahlreich umgestürzten Fichten noch viel Brutmaterial, in dem sie sich massenhaft vermehren können. Befallen sie stehende Fichten, müssen auch diese schnell entnommen werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. "Im letzten Jahr um diese Zeit beschäftigten uns die Folgen der Starkregenereignisse, die zahlreiche Waldwege weggespült hatten und für Überschwemmungen sorgten. Jetzt wünschen wir uns dringend etwas Regen, um die Situation zu entspannen", erinnert Jänich an die letztjährigen Wetterkapriolen. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehren sind Wald- und Grasflächenbrände eine hohe Belastungsprobe: Zum einen sind die Kameradinnen und Kameraden in voller Schutzkleidung und bei 30 Grad Außentemperatur bereits nach rund 20 Minuten an der körperlichen Belastungsgrenze, zum anderen kann Funkenflug das Feuer unkontrolliert an andere Stellen bringen und die Einsatzkräfte einschließen. Daher werden die Feuerwehren speziell geschult: Die Eigenschaften der Vegetation, das Wetter, hier insbesondere der Wind, und die Geländeform gilt es bei jedem Einsatz zu berücksichtigen und immer im Auge zu behalten. Daran ist die jeweilige Einsatztaktik anzupassen. Eine große Herausforderung ist auch die Bereitstellung des benötigten Löschwassers in ausreichender Form - nicht immer sind Bäche oder andere natürliche Gewässer vorhanden, dann muss die Feuerwehr ihr "eigenes" Wasser in den Löschfahrzeugen mitbringen.Wegen der hohen Waldbrandgefahr erinnern die Landesforsten und die Feuerwehren an das generelle Rauchverbot in den Wäldern und mahnen, im Wald oder in der Nähe dazu kein Feuer zu entzünden und nicht zu grillen. Gleiches gilt für Felder. Gerade entlang der Autobahnen oder anderer Straßen werfen Autofahrer schnell mal unüberlegt eine Kippe aus dem Fenster, ein Verhalten, das binnen Sekunden zu einem Flächenbrand führen kann. Auch sollten Fahrzeuge nicht auf trockenem Gras abgestellt werden. Grundsätzlich gilt: Erst nachdenken, dann handeln. Etwaige Brände sind unverzüglich dem Notruf 112 zu melden. Foto: privat/pixabay

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