RINTELN (ste). Astrid Teigeler-Tegtmeier tauchte auf der letzten Ratssitzung aus ihrer bislang gezeigten Defensive auf und bemühte jede Menge Tiere zu der Frage: "Wer hat eigentlich das Scheitern der Brückentorsanierung zu verantworten?" Für sie ganz klar: Die Elefantenrunde Steding-Rauch-Neuhäuser habe das Investorengeschirr zerdeppert und nun müsse man die Kröte schlucken, 100.000 Euro für die Feststellung der notwendigen Sanierungsmaßnahmen im Brückentor auszugeben. Auch Heiner Bartling, sonst eher ein Mann der leisen Töne, erhob seine Stimme: "Die Mehrheitsfraktion hat den IGS-Bau verzögert und die Brückentorinvestitionen verhindert. Ganz nach dem Motto: Ich weiß nicht was ich will, das aber mit aller Kraft!" Der so mitgescholtene Dr. Gert Armin Neuhäuser verteidigte seine Haltung in der Frage Brückentor. Er sei nicht traurig, dass man "...alt und hässlich nicht gegen modern und hässlich" eingetauscht habe. Die jetzt geforderten 100.000 Euro Planungskosten für Sanierungsmaßnahmen sah er als eine Nummer aus dem Tollhaus: "Damit kann man einen Ingenieur zwei Jahre lang bezahlen und durch das Brückentor schicken!" Am Ende seien hunderte Seiten beschrieben aber kein neues Kabel im Objekt gezogen. Neuhäuser prophezeite: "Die errechneten Gesamtkosten für die Sanierung werden einen Neubau einer Stadthalle notwendig machen; das ist ein quasi Auftragsmord für das Brückentor!" Und Kay Steding konterte auf die SPD Vorwürfe: "Wir haben keinen Investor verschreckt, sondern einen Millionenschaden von der Stadt abgewendet!" Veit Rauch von der CDU war überzeugt: "Die 100.000 Euro Planungskosten für das Gutachten sind der Einstieg in ein Verfahren, um dem Rat weis zu machen, dass sich eine Sanierung des Saals nicht lohnt!" Mit Blick auf Heinrich Sasse, Heinrich Sasse jun. und den nicht bei der Ratssitzung anwesenden Jens Maack, die gemeinsam eine Initiative für den Verkauf des gesamten Komplexes Brückentor und den Bau einer neuen Stadthalle ins Leben riefen, drohte er mit einem möglichen Mitwirkungsverbot im Rat. Rauch forderte eine basisdemokratische Entscheidung der Rintelner in Form eines Bürgerentscheids. "Auftragsmord" und "Mitwirkungsverbot"; das riss naturgemäß auch Heinrich Sasse von seinem Sitz. Zu seinem WGS-Fraktionsvorsitzenden Dr. Gert Armin Neuhäuser gewandt sagte Sasse: "Das war die argumentatorisch sinnloseste Wortmeldung im Rat, die ich von Dir je gehört habe!" Ein Bruch geht durch die WGS in der Frage Brückentorverkauf. Sasses Argument: "Wir haben 5.334/10.000stel Miteigentum und haften auch für Schäden am Gemeinschaftseigentum Brückentorkomplex!" Mit einem Verkauf des Saals konnte sich auch Christoph Ochs von den Grünen anfreunden: "Bei ungefähr einer Millionen Euro Sanierungskosten für den Saal haben wir am Ende einen schönen Saal in einem maroden Gebäude!" Da könnte man sich jetzt die 100.000 Euro Planungskosten locker sparen. Synergieeffekte mit den drei Schulen sah Ochs in einem neuen Saal an der Burgfeldsweide. Gemeinsam mit Dr. Ralf Kirstan, Veit Rauch und Dr. Gert Armin Neuhäuser wollte Ochs auf Investorensuche innerhalb der Stadt Rinteln gehen: "Volksbank und Sparkasse wären da gute Ansprechpartner!" Am Ende konnten sich die Kritiker der Planungskosten allerdings nicht durchsetzen. Mit acht Gegenstimmen wurden sie beschlossen. Bürgermeister Thomas Priemer rechtfertigte die Kosten damit, dass die Stadt für den neuen Haushalt eine valide Schätzung der Sanierungskosten brauche; und das gehe nur mit absoluten Fachleuten. Foto: ste
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Haben "Politische Elefanten" das Investorengeschirr zerdeppert?
Teigeler-Tegtmeier macht "Steding-Rauch-Neuhäuser" für Scheitern der Sanierung verantwortlich
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