1. Jede Sekunde zählt

    Vortrag zum Thema Schlaganfall

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    BÜCKEBURG (jh). Prof. Dr. Jens Rollnik, Chefarzt und ärztlicher Leiter der BDH-Klinik in Hessisch Oldendorf ist der Einladung von der ersten Vorsitzenden der Senioren-Union, Ruth Harmening, gefolgt und referiert im Le-Theule-Saal des Rathauses über das Thema Schlaganfall. Es geht um die Punkte: Was tue ich, wenn ich die Symptome bemerke? Woran erkenne ich einen Schlaganfall? Was kann ich zur Vorbeugung unternehmen? Noch vor 15 Jahren habe man bei Schlaganfall-Patienten "keinen Grund zur Eile gesehen". Man hätte ohnehin nichts mehr für sie tun können. "Das ist heute definitiv nicht mehr der Fall. Die Denkweise und die Medizin hat sich fortschrittlich entwickelt", erklärt Dr. Rollnik den Zuhörern. Das oberste Gebot ist heute: den potentiellen Schlaganfall-Patienten so schnell wie möglich in die Klinik zu bringen. "Bei Auftreten der Symptome sollte nicht gezögert werden, den Krankenwagen zu rufen. Jede Sekunde zählt, damit durch eine schnell erfolgende Dialyse-Behandlung das Gerinnsel im Gehirn aufgelöst und das weitere Absterben von Gehirnzellen verhindert werden kann", sagt Neurologe. Ein Schlaganfall entsteht durch die Kalk-Ablagerung in den Blutgefäßen. Ein Blutgerinnsel wandert in das Gehirn und verstopft dort kleine Gefäße. Das Gehirngewebe kann nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Es kann zu einer Hirnblutung oder einem sogenannten unblutigen Schlaganfall kommen. Warnzeichen für einen solchen sind Lähmungserscheinungen, zumeist nur eine Körperseite betreffend, Gefühls- und Taubheitsstörungen, Sprachstörungen und Sehstörungen wie halbseitige Blindheit oder Doppelungen im Sichtfeld. "Sobald nur eines dieser Symptome auftritt, sollte nicht gezögert werden und direkt die 112 gewählt werden", betont Dr. Rollnik. Nach bereits zehn Minuten, in denen das Hirngewebe ohne Blutversorgung ist, stirbt dieses irreversibel ab. Je früher man mit der Behandlung des Schlaganfalls beginnt, desto höher ist die Erfolgschance der Behandlung und beugt somit dem Auftreten von schweren Behinderungen oder im Ernstfall gar dem Tod vor. Zu den Risikofaktoren eines Schlaganfalls zählt unter anderem das Einatmen von Zigarettenrauch. "Auch Diabetes-Patienten haben ein zwei- bis dreifach höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Bei Bluthochdruck steigt das Risiko sogar auf das Zwölffache. Die Kombination aus mehreren Faktoren lässt die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall bis auf das 20-fache ansteigen. "Grundsätzlich gilt, dass das Risiko mit zunehmendem Alter steigt", sagt Dr. Rollnik.

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