1. Auftakt des "EU LIFE-Projektes"

    Großprojekt zum Amphibienschutz beim NABU Niedersachsen gestartet

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    LANDKREIS (ste). Die Auftaktveranstaltung des international aktiven EU-Großprojektes "LIFE BOVAR" in Trägerschaft des NABU Niedersachsen hat stattgefunden und Umweltminister Olaf Lies gab den offiziellen "Startschuss" für das Projekt im Steinbruch Bernsen. Der NABU wird mit seinen Projekt- und Kooperationspartnern bestehende Populationen der gefährdeten Zielarten Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte, Kreuzkröte und Kammmolch stärken. Das Projekt wird von der Europäischen Union (EU) mit Mitteln aus dem EU-Umweltprogramm für Natur und Biodiversität gefördert. Der NABU Niedersachsen widmet sich seit Anfang März 2018 - gemeinsam mit seinen Partnern - in dem international tätigen Artenschutz-Projekt mit dem Kurztitel "LIFE BOVAR" dem "Management der Gelbbauchunke und anderer gefährdeter Amphibienarten dynamischer Lebensräume". Dabei sollen die Zielarten vor allem in Natura 2000-Schutzgebieten profitieren. Zusammen mit den Projektpartnern aus den Niederlanden (Stichting IKL), dem Schulbiologiezentrum Hildesheim, der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz aus Soest, der NABU-Naturschutzstation Aachen, den Umweltministerien aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen werden über einen Zeitraum von acht Jahren Projektaktionen und Artenschutzmaßnahmen durchgeführt. "Wir wollen mit dem Projekt Artenschutzmaßnahmen umsetzen und den Biotopverbund durch die Anlage von Trittsteinen verbessern", erklärt Dr. Holger Buschmann, NABU Landesvorsitzender das Projekt. "Ein besonderer Fokus liegt auf der Geburtshelferkröte, deren Bestandssituation in Niedersachsen derzeit relativ unklar ist. Wir gehen von starken Rückgängen aus". Die Projektregion in Niedersachsen umfasst elf Landkreise in Südostniedersachsen sowie Projektgebiete im angrenzenden Kreis Minden-Lübbecke. Durch die achtjährige Förderung der EU und der Kofinanzierung der Länder Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, der Bingo-Umweltstiftung sowie vieler beteiligter Städte und Landkreise kann der NABU Niedersachsen als Projektträger das ehrgeizige Amphibienschutzprojekt durchführen. "Das Projekt LIFE BOVAR zeigt, dass Amphibienschutz nicht vor Landesgrenzen Halt macht. Das Projekt verkettet die Lebensräume für die Lurche miteinander und verschafft so den Tieren größere Bewegungsmöglichkeiten. Ziel ist es, die Aktionsradien zu vergrößern und die Populationen dauerhaft zu sichern und zu vermehren. Dafür ziehen viele unterschiedliche Akteure an einem Strang. Hier im Steinbruch Bernsen schließen sich Rohstoffgewinnung und Naturschutz nicht gegenseitig aus. Das ist eine feine Sache für den Naturschutz", betonte Lies. "Ich bin froh über die Kontinuität und die Zusammenarbeit mit dem NABU im Artenschutz hier im Landkreis", so Jörg Farr, Landrat des Landkreises Schaumburg. "Wir möchten den Erhalt der biologischen Vielfalt weiter fördern und dazu beitragen ein Netz von geeigneten Lebensräumen für gefährdete Amphibienarten zu schaffen.""Durch die vier Zielarten des LIFE-Projektes wird die gesamte Artenvielfalt in den Projektgebieten gefördert. Ihre Lebensräume und die vom Projekt ausgehenden Artenschutzmaßnahmen schaffen auch Lebensraum für viele Begleitarten", erklärte Christian Höppner, Projektleiter des NABU Niedersachsen. Bei der anschließenden Exkursion durch den Steinbruch wurden die aktuellen Amphibienbiotope und Flächen für Gewässeranlagen gezeigt. Hier arbeiten die Niedersächsischen Landesforsten als Eigentümer, die Norddeutsche Naturstein GmbH als Pächter und der NABU Niedersachsen zusammen für die Artenvielfalt. Die EU-Kommission, die Projektpartner, die Kofinanzierer und die Unterstützer haben das Projekt mit einem Gesamtvolumen von gut 4,6 Mio. Euro ermöglicht. Foto: privat

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