1. Integration geht mit "viel Herzblut und viel Schweiß"

    Workshop zum Bundesprogramm "Willkommen bei Freunden" / Ein Generationen- und Kulturhaus schaffen

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    RINTELN (ste). Wie Integration richtig geht, daran arbeiten in Rinteln viele Akteure; besonders auf ehrenamtlicher Basis. Wie Integration funktioniert, das beantwortet am besten Christel Grannemann-Bülte: "Integration geht mit viel Herzblut und viel Schweiß!" Sie war mit etwa 45 anderen Teilnehmern der Einladung der Integrationsbeauftragten Juliane Rohlfing gefolgt, die zusammen mit Prozessbegleiterin Laura van Joolen vom Bundesprogramm "Willkommen bei Freunden" einen Analyse-Workshop anbot, der die zahlreichen Integrations-Akteure der Stadt an einen Tisch bringen sollte. Teilnehmer von Job-Center, Arbeitsagentur, Kinderschutz, Sozialarbeit, Mitarbeiter in den Gemeinschaftsunterkünften, Kita-Mitarbeiterinnen, DRK, Stadtverwaltung, aus Vereinen und Verbänden folgten der Einladung. Ihr gemeinsames Ziel: Integration vernetzen, vernünftig kommunizieren, Visionen für eine gute Integration erarbeiten, die Gesellschaft interkulturell öffnen, die Ressourcen für die Integrationsarbeit erkennen, Fehler in der Arbeit beseitigen und sich den Herausforderungen stellen, die Integration mit sich bringt. Rinteln, so die Auffassung von Laura van Joolen, hat mit seiner Integrationsbeauftragten schon den richtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Sie hat in den Kommunen der Republik bei dem seit 2015 laufenden Programm "Willkommen bei Freunden" bereits unterschiedliche Erfahrungen sammeln können und weiß: "Wenn - wie hier - der Bürgermeister hinter der Integrationsarbeit steht, ist schon viel gewonnen!" Für Juliane Rohlfing beginnt mittlerweile die zweite Phase ihrer Arbeit. Nach der ersten Orientierungsphase der Menschen, kann man jetzt in konkrete Planungen für den weiteren Verlauf ihres Lebens in der deutschen Gesellschaft gehen. Dabei ist es ihr unerheblich, wie hoch die Bleibechancen der Menschen in Deutschland sind: "Wir wollen, dass sie die Zeit bei uns sinnvoll nutzen und auch wenn sie wieder in ihre Heimat zurück müssen, können Sie die neuen Erkenntnisse mitnehmen!" Rund 350 Flüchtlinge aus dem Kontingent von 2015 leben in Rinteln. Sie sind oft mit ihren Familien hier und haben gute Chancen, auch in Deutschland zu bleiben. Die etwa 210 Menschen aus dem Flüchtlingskontingent der Jahre 2016/'17, vorwiegend aus afrikanischen Ländern, haben dagegen erheblich weniger Chance auf einen Verbleib in Deutschland und sind in der Regel erheblich jünger und oft allein hier: "Dabei ist besonders in dieser Gruppe ein starker Wille zum Erlernen der Sprache und zur Aufnahme einer Arbeit zu sehen", so Rohlfing. Großen Nachholbedarf sieht die Integrationsbeauftragte in der Aufarbeitung von Traumata sowie bei psychischen Belastungen durch die Erlebnisse in den Heimatländern und auf der Flucht. Ihr Ansatz daher: Integration mit Geflüchteten und nicht nur für Geflüchtete! Und sie stellt immer wieder fest: "Die Ressourcen, die die Menschen mit in die Stadt bringen, haben auch einen Mehrwert für Rinteln!" So gebe es beispielsweise im Baubetriebshof zwei Flüchtlinge, die dort tolle Arbeit machten. Welche Visionen für die Flüchtlingsarbeit der Workshop erbrachte? Zum Beispiel die Einrichtung eines Generationen- und Kulturhauses: "Ein Ort für Alle!" Allen Forderungen, die Juliane Rohlfing jetzt auf dem Tisch liegen hat, wohnt allerdings die übergeordnete Forderung inne: "Es braucht mehr Geld für die Integrationsarbeit!"Foto: ste

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