1. 32 Widersprüche - 400 Unterschriften

    Bürgerinitiative wehrt sich gegen Windenergie-Pläne / Gesundheit sei gefährdet

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    SCHMARRIE/BAD MÜNDER (al). Den Protest der hiesigen Bevölkerung gegen die Pläne der Stadt Bad Münder, direkt an der Gemarkungsgrenze zur Samtgemeinde Rodenberg eine Vorrangfläche für Windkraftanlagen auszuweisen, hat am Montag der Bürgermeister der Nachbarstadt, Hartmut Büttner, erfahren. Der Hülseder Kommunalpolitiker Egbert Gelfert überreichte ihm im Beisein einer Abordnung 32 schriftlich verfasste Widersprüche und eine Petition mit über 400 Unterschriften. In den vergangenen Wochen waren Gemeindevertreter und Kritiker des Verfahrens unermüdlich in Schmarrie und Hülsede, in Messenkamp und Altenhagen II, jedoch auch in Lauenau und selbst in Eimbeckhausen und Rohrsen unterwegs gewesen und hatten vor der Gefahr von "Monsterrädern" im Deister-Sünteltal gewarnt. Gelfert, der bei einer Protestkundgebung vor wenigen Tagen in Schmarrie bereits markige Worte formuliert hatte, widerholte diese auch vor dem münderschen Rathaus. Er sprach von "menschenverachtendem Verhalten der Verantwortlichen" und von der "Ermordung des Sünteltals in seiner jetzigen Form". Die Gesundheit der Menschen sei durch Infraschall gefährdet. Zudem nähmen die Pläne keine Rücksicht auf ein direkt benachbartes Naturschutzgebiet, das sich in der Gemarkung Messenkamp befindet. Gelfert wies auch darauf hin, dass im Planverfahren offenbar nur auf Erhebungen innerhalb des Kreisgebiets Hameln-Pyrmont Bezug genommen worden sei und nicht auf die Belange auf der Schaumburger Seite. Vor dem Rathaus der Stadt stand auch das Modell eines Windrads neuester Technologie, das bis in eine Höhe von 320 Metern reichen könnte - und damit 170 Meter höher als die beiden bereits vorhandenen Anlagen. Bürgermeister Büttner nahm die Unterlagen an und versprach, diese im weiteren Verfahren "transparent und rechtssicher" zu bearbeiten. Allerdings sei auch den münderschen Kommunalpolitikern klar, dass ihre Entscheidung weitreichende Auswirkungen auf Eimbeckhausen und die benachbarte Umgebung habe. Er kündigte eine öffentliche Informationsveranstaltung in Eimbeckhausen noch vor der Entscheidung des Rates an. Unterdessen hat sich Gelfert bereits heftige Kritik aus Ratskreisen der Nachbarstadt eingehandelt. Uwe-Peter Keil (SPD) wies dessen Äußerungen wie "menschenverachtend" und "Ermordung" zurück. Damit sei eine Grenze überschritten worden. Auch in Bad Münder mache es sich niemand mit dem Windrad-Thema leicht. Doch es gebe gesetzliche Zwänge, Vorranggebiete auszuweisen. Foto: sk

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