1. "Im Dorfe" wird eventuell gebaut

    Hülseder Rat diskutiert über neue Siedlungsflächen in der Dorfmitte / Bebauungsplan erhält die Mehrheit

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    HÜLSEDE (al). Wenigstens vier Grundstücke könnten mitten in Hülsede entstehen. Das ist das Ergebnis einer aufgeregt geführten Diskussion im Hülseder Gemeinderat. Für den aufzustellenden Bebauungsplan sprachen sich jedoch nur drei Ratsmitglieder aus und hatten damit trotzdem die Mehrheit. Etliche Zuhörer verfolgten die Debatte mit Stirnrunzeln: "Das ist kein guter Anfang für uns", kommentierte eine Anwohnerin noch moderat. Ein Nachbar äußerte sich gegenüber dem SW drastischer. Schon seit einiger Zeit denkt die Gemeinde an neues Bauland. Zwar war eine Bürgerversammlung vor einigen Wochen nur sehr mäßig besucht. Aber es stellten sich bald zwei Alternativen heraus: eine Fortsetzung der Besiedlung in Richtung Meinsen oder aber die Erschließung eines Areals in der Dorfmitte zwischen "Über der Beeke" und Schulstraße. "Heute wird nichts abgestimmt", betonte Bürgermeisterin Marion Passuth (SPD) noch zum Auftakt der Beratungen. Einerseits wolle der Rat "die Gemeinde nach vorn bringen". Andererseits habe sie bereits "von Bauland-Gegnern Post erhalten". Sie wolle nicht, dass Bürger in Aufruhr leben. Allerdings müsse auch hingenommen werden, wenn auf unbenutzter Fläche ein neuer Nachbar komme. Was Passuth meinte, konkretisierte Egbert Gelfert (Hülseder Gegenwind) mit dem Hinweis auf einen Antrag von vier Eigentümern der Fläche "Im Dorfe". Diese wollen ihre Grundstücke selbst vermarkten oder aber selbst bauen. Gelfert schlug vor, die Aufstellung eines Bebauungsplans zu beschließen. "Das geht mir alles zu schnell", erinnerte Passuth an ihren anfänglichen Hinweis. Es sei unklar, ob dort privat gebaut würde oder über einen Investor. Doch Dirk Tetzlaff (CDU) verneinte einen möglichen kommunalen Einfluss: "Die Grundstücke gehören uns doch nicht." Gelfert betonte, dass die Gemeinde beim Planverfahren alle Einwohner beteilige und unter anderem Grenzabstände festlege. Harald Schmidt (SPD) schlug eine Zusammenkunft von Rat, Antragstellern und Bedenkenträgern vor. Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla begrüßte diese Idee, riet aber zu einem förmlichen Beschluss, dass die Gemeinde eben gerade hier bauen wolle. Nach kurzem Geplänkel, ob nun erst Versammlung oder erst Bebauungsplanentwurf kommen soll, fand Letzteres eine eher kuriose Zustimmung. Drei Ratsmitglieder waren dafür, sechs enthielten sich bei einer Nein-Stimme. Nun wird ein Planer beschäftigt.
Foto: al

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