1. Das Schützenhaus geht an die Gemeinde

    Neue Regelung in Reinsdorf/Private Nutzer willkommen

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    REINSDORF (al). Die Schützenkameradschaft Reinsdorf verliert ihr Haus - und es bleibt ihr doch erhalten. Zwei Jahre nach dem Start von Verhandlungen fällt das Gebäude an die Gemeinde Apelern, das zugleich als Dorfgemeinschaftshaus sich öffnet für weitere lokale Aktivitäten. Den Schützen bleibt es als Sportstätte erhalten. Zugleich sorgen sie für die Verwaltung und die Terminkoordination. "Wir übernehmen das Haus gern", erklärte Gemeindedirektor Sven Janisch. Die bisherige Basis für den Schießsport könne nun als gesellschaftlicher Treffpunkt für den ganzen Ort ausgeweitet werden. Dies sei seit der Schließung des letzten Gasthauses sehr wichtig. Bis auf Lyhren hätten alle Ortsteile der Gemeinde nun zentrale Treffpunkte, die jeweils eigenverantwortlich verwaltet würden. Auch für Reinsdorf müsse jetzt eine Haus- und Gebührenordnung erstellt werden. Über fällige Baumaßnahmen unter anderem am ehemaligen Schlauchturm werde die Gemeinde beraten und für das Dorfentwicklungsprogramm beantragen. Schützen-Vorsitzender Jürgen Beckert erinnerte daran, dass die 1961 gegründete Kameradschaft bereits ein Jahr Teile des Gebäudes übernahm und seither unterhalte. "Doch jetzt hätten wir dem Zusammenbruch nicht mehr entkommen können", beklagte er die hohe Kostenlast, die zuletzt sämtliche Rücklagen des Vereins aufgebraucht hatte. Die jetzt gefundene Lösung habe sich schon bei der jüngsten Hauptversammlung positiv ausgewirkt: Mit großer Harmonie sei ein neuer Vorstand gefunden worden. In den Jahren zuvor hatte die Gebäudesituation stets alle Diskussionen beherrscht. "Ich finde es gut, dass auch ältere Vereinsmitglieder den jetzigen Schritt positiv aufnehmen", ergänzte Bürgermeister Andreas Kölle "den einzig richtigen Weg". Beckerts Stellvertreter Friedel Kastning nickte: Gerade die Älteren, die mit am Haus gebaut hätten, würden doch auch daran hängen. Für die Übergabe an die Gemeinde hätte es nur eine Alternative gegeben: die Auflösung des Vereins. Kölle und Beckert vollzogen mit ihrer Unterschrift den Wechsel von Verein auf die Gemeinde. Der Vertrag tritt aber erst am Sonntag, 1. Juli, in Kraft - mit einem Frühschoppen, zu dem die neue Eigentümerin einlädt. Wer bis dahin die Räume nutzen will, kann Termine mit Jürgen Beckert absprechen. Die Geschichte des Gebäudes beginnt mit der örtlichen Feuerwehr. Diese hatte hier eine Garage und ergänzte diese 1953 mit einem Schlauchturm. Als 1974 infolge der Gebietsreform die Dorfschule geschlossen wurde, entstand dort ein Gemeinschaftsraum. Die ehemalige Schulscheune wurde zur beheizbaren Garage umgerüstet. So konnte die Schützenkameradschaft ihren direkt benachbarten Kleinkaliberstand mit An- und Umbauten für Toiletten und Küche erweitern. 1980 folgte die Ergänzung mit einem großzügigen Neubau zur heutigen Größe. Seit jeher aber sind die Reinsdorfer stolz, das bundesweit wohl einzige Schützenhaus mit einem elf Meter hohen Turm zu besitzen. Doch gerade dieser bedarf jetzt der dringenden Sanierung. Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an