RINTELN (ste). MdL Dirk Adomat und Bürgermeister Thomas Priemer strahlten mit der Sonne um die Wette bei der Eröffnung der diesjährigen Frühjahrsmesse. Die darf nach dem Privileg des Grafen Otto zwei Mal pro Jahr in der Stadt als "Kirchmesse" abgehalten werden und dieses Privileg wird Jahr für Jahr am Ratskeller ausgehängt, damit jeder nachlesen kann, was auf dem Markt Pflicht ist. Unter anderem heißt es: "Niemand soll sich auf die Marktfreiheit soweit verlassen, dass er falsch tue in Gewicht, Maß oder jeglicher Art Kaufmannschaft, oder dass er in anderer Weise straffällig werde!" Ansonsten drohe "Buße". Ob sich jeder an dieses Dekret hielt, bleibt fraglich. Doch die Frühjahrsmesse hatte allemal das Zeug zu einer Rekordmesse. Denn bereits am Freitag waren Straßen, Stände und Fahrgeschäfte gut gefüllt; ein untrügliches Anzeichen dafür, dass die Zahlen stimmten. Genau zählen konnte die Besucher natürlich niemand, aber 40.000 sollen es gewesen sein; schätzen Schausteller und Stadtverantwortliche. Die machten sich am Freitag nach der Eröffnung auch auf zur traditionellen "Messerunde" und dabei standen natürlich die Fahrgeschäfte ganz im Focus der geladenen Runde. Immer im Schlepptau der Gäste: Kinder! Die nehmen gerne eine "Bürgermeisterrunde" in den Fahrgeschäften mit und fahren dabei kostenlos. Eine Besonderheit hatte die Messe in diesem Jahr: Feldmanns Riesenrad gibt es seit 100 Jahren. Das 1918 gebaute Riesenrad steht seit 2013 unter Denkmalschutz in der Denkmalliste der Stadt Telgte. Die Holzkonstruktion des wohl traditionsreichsten Fahrgeschäftes der Rintelner Messe wird von einem original Schleifringmotor angetrieben mit einem "Salzwasseranlasser": Für einen weichen und gleichmäßigen Lauf! Die zwölf Gondeln, sogenannte "Russische Schaukeln", sind kunstvoll bemalt. In der Eintragung in die Denkmalliste von Telgte steht: "Es handelt sich um eines der wenigen Riesenräder alter Bauart in Deutschland, die noch erhalten sind. Es ist ein exemplarisches Beispiel für die Entwicklungsgeschichte im Schaustellerwesen!" Eine weitere Neuigkeit auf der Messe: Die Familie Blume vom "Wellenflug" hatte einen Orchesterwagen mitgebracht, der historische Kirmesmusik zu festgelegten Zeiten spielte. Ansonsten gab es viel Bewährtes in den Straßen zu sehen. Eine "Puppenmutter" wies darauf hin, dass man ihre Exponate nicht anfassen soll: "Nur gucken!" Kinder hatten besonderen Spaß in den "Fliegenden Elefanten", in den aufblasbaren Wasserkugeln oder in den traditionellen Kinderkarussells mit ihren Feuerwehr- und Polizeiautos. Foto: ste
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Frühjahr 2018: Messe hat das Zeug für einen Rekord
Traumwetter über alle vier Kirmestage / 100 Jahre "Feldmanns Riesenrad" / 40.000 Besucher kommen in die Stadt
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