Der Aufstellungsbeschluss ist der erste Schritt für die Realisierung des Bauprojekts. Deshalb hatte der Landkreis Schaumburg mit Fritz Klebe vom Bauamt und Ralf Mahnert vom Schulamt auch zwei Experten in die Sitzung entsandt, die Antworten auf die offenen Fragen bei der Planung geben sollten. Zusätzlich war Verkehrsgutachter Dr. Norbert Handke vom Landkreis für eine Bewertung der entstehenden Verkehrsströme am neuen Standort der IGS beauftragt worden. Sein Fazit: "Oberste Priorität hat die Sicherheit und dazu müssen Verkehrsströme getrennt werden!" Eigentlich, so Dr. Handke, brauchte man dazu mehr Platz. Er rechnete mit rund 900 Schülern an der IGS und 1.200 am Gymnasium, dazu 200 Lehrkräfte. Bis zu zwölf Busplätze würden benötigt, 175 Pkw-Stellplätze und "Mini-Schleifen" für die mehr als 200 "Elterntaxis", die in den 15 Minuten vor Schulbeginn in zum Teil chaotischen Situationen ihre Kinder vor die Schule bringen. Erschwerend käme das "Begleitete Fahren mit 17" hinzu, das von der Landesregierung sogar noch auf 16 Jahre vorverlegt werden soll. Die Konsequenz daraus: "Eine verstärkte Fahrzeugfrequenz vor der Schule und längere Standzeiten der Fahrzeuge!" Hinzu kämen die Radverkehre und die Fußgängerverkehre. Konflikte seien hier vorprogrammiert. In einer Grobskizze versuchte er darzustellen, wie man Verkehr entflechten und Parkmöglichkeiten optimieren könne: "Sie haben eine super neue Schule in der Planung, warum wollen Sie dann die Verkehrseinrichtungen wie vor 40 Jahren planen", stellte er in Frage. Wasser auf die Mühle von Kay Steding (CDU) und Dr. Gert Armin Neuhäuser (WGS). Beide wollen die Parkflächen komplett auf die Westseite der Schulen verlegen und den Verkehr so weitgehend aus der Friedrich-Wilhelm-Ande Straße herausnehmen. Das, so Fritz Klebe und Ralf Mahnert, werde man auch über einen neuen Nahverkehrsplan mit klaren Anweisungen an die öffentlichen Verkehrsmittel versuchen, doch eine komplette Herausnahme dieser Straße werde schwierig, da auch Haltestellen am Friedhof und in der Südstadt angefahren würden. Und zudem gebe es bereits einen gültigen B-Plan für einen Parkplatz an der Westseite. Bevor die weitere Diskussion im Bauausschuss abdriften konnte in Detailfragen wie Schulhofgröße und Grünflächen, Dinge, die eigentlich Sache der späteren Feinplanung sind, ließ Bürgermeister Thomas Priemer die Sitzung unterbrechen, holte die Fraktionen zu sich und redete ihnen ins Gewissen. Sein Anliegen: "Wir müssen endlich ein Signal an den Landkreis geben, dass wir das Projekt anstoßen!" Nach dem jetzigen Stand der Planungen könnte die Schule spätestens Anfang 2021 fertig sein und das will die Stadt nicht weiter verzögern. Bei der Abstimmung enthielt sich die CDU, Dr. Gert Armin Neuhäuser stimmte gegen den Aufstellungsbeschluss und mit den Stimmen von SPD und Grünen geht der Beschluss nun in die Beratungen von VA und Rat. Der tagt am 21. Juni. Foto: ste
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Nach der Sitzungsunterbrechung: "Go" für ein neues IGS-Gebäude
Aufstellungsbeschluss für Änderung des Bebauungsplans ufert in Diskussion um Verkehr und Schulhofgröße aus
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