1. Ein Geschäft von Bürgern für Bürger

    Umsonstladen hilft Bedürftigen und will der Wegwerfgesellschaft etwas entgegen setzen / Spenden gerne genommen

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    STADTHAGEN (pp). Rund 5.000 Besucher finden jedes Jahr den Weg in die Klosterstraße 26, um in dem dort seit 11 Jahren beheimateten Umsonstladen nach Kleidung, Spielzeug, Wäsche, Haushaltsgeräten, Dekorationsartikeln oder Büchern zu suchen. "Wir haben Stammbesucher, aber auch "Sehleute", die einfach mal aus Interesse vorbeischauen. Auch viele Menschen mit Migrationshintergrund oder Obdachlose kommen zu uns", berichtet Gabi Meyer, Vorsitzende des den Laden tragenden Vereins, der gut 30 Mitglieder hat. Voraussetzungen, um im Umsonstladen einzukaufen, gibt es nicht. "Wir sind ein Projekt der Agenda 21. Unser erstes Ziel ist es, dem Wegwerfdenken entgegenzuwirken", erklärt Vorstandsmitglied Dieter Kellermeier. Während die Kunden im Normalfall eine kleine Spende in Höhe von 50 Cent bis 3 Euro entrichten, werden Hilfsbedürftige in besonderen Fällen auch mal kostenfrei unterstützt. So ist für Obdachlose ein Schlafsack oder eine Thermoskanne im Winter ein besonders wertvolles Geschenk. "Neulich hatten wir über Vermittlung von Hof Windheim eine Gruppe afrikanischer Besucher. Die waren unglaublich nett und haben sich riesig über unsere Hilfe gefreut, das hat wirklich großen Spaß gemacht", erzählt Renate Jost, die ebenfalls dem Vorstand angehört. Außerdem lädt im Laden ein runder Tisch dazu ein, bei Kaffee und Tee miteinander ins Gespräch zu kommen - nicht nur für einsame Menschen ein schönes Angebot. Die Überschüsse aus der Abgabe der gespendeten Gegenstände leitet der Umsonstladen an andere Hilfseinrichtungen weiter, was auch für überzählige Sachspenden gilt. "Wir sind alle rein ehrenamtlich tätig", tritt Gabi Meyer Gerüchten entgegen, die Mitarbeitenden bekämen Geld für ihren Einsatz. Ein dickes Dankeschön der Vereinsverantwortlichen geht an Heinz Heine, der dem Verein den Laden zu einem besonders günstigen Preis vermietet. Auch merkwürdige Spenden hat der Umsonstladen schon erhalten: "Wir hatten schon Reizwäsche, Zahngold und 200 Flaschen Shampoo", schmunzelt die Vorsitzende. Aber auch wertvolle Sachen werden abgegeben - so hat ein Hochzeitspaar einen Teil seiner Gschenke in Originalverpackung gespendet. Eine große Lieferung von Elchen in Form von Kissen, Taschen oder Kuscheltieren kam im Laden an und über mehrere Jahre erstand eine Besucherin ein Tafel- und Kaffeeservice und verschiffte dieses nach Übersee (Philipinen). Die Sachspenden können während der Öffnungszeiten abgegeben werden; bei Großspenden ist eine Terminvereinbarung zur Anlieferung sinnvoll. Die Sachen sollen gereinigt und funktionsfähig sein. Die Öffnungszeiten des Ladens sind dienstags von 15 bis 17 Uhr, donnerstags von 10 bis 12 Uhr und jeden 2. Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr. Fragen beantworten Gabi Meyer (05721-91141) und Ingrid Schönbeck (05721-71444). Für Interessierte: Die Mitgliedschaft im Verein Umsonstladen kostet nur einen Euro pro Monat. Foto: pp

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