1. Bürgerbefragung ist abgelehnt

    AKD bedauert Entscheidung der Stadt

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    RINTELN (km). Der Arbeitskreis Denkmalschutz (AKD) hat mit Bedauern zur Kenntnis genommen, dass die Stadt Rinteln die angeregte Bürgerbefragung über ein Leitbild zur Neugestaltung des Brückentorkomplexes abgelehnt hat. In dem vom Rat im Februar beschlossenen Bauleitplanverfahren, so die Verwaltung, sei "die Einflussmöglichkeit der Öffentlichkeit schon in vollem Umfang sichergestellt", und eine Bürgerbefragung sei deshalb nicht vorgesehen. Diese Argumentation, kommentierte AKD-Vorsitzender Dr. Alexander Lattermann, führe zu dem Schluss, "dass überall dort, wo keine Bürgerbefragung vorgesehen ist auch keine stattzufinden braucht". Der AKD habe eine andere Einstellung. Nachdem mittlerweile der Investor sein Vorhaben zurückgezogen habe und die Stadt Rinteln den Kauf des Brückentorkomplexes weiterhin ernsthaft in Erwägung ziehe, könne jetzt ohne Zeitdruck eine Neuplanung beginnen, insbesondere im Zusammenhang mit der Beantragung von Städtebauförderungsmitteln und dem aufzustellenden städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK). Die Denkmalschützer erinnern aber daran, dass im Gegensatz zu einem kommerziellen Investor, die Stadt neben wirtschaftlichen Interessen auch kulturelle und städtebauliche Ziele zu vertreten habe. "Eine traditionsorientierte Stadtplanung," so Lattermann, "darf nicht rein profitorientierter Stadtplanung geopfert werden." Unter Beachtung eines Leitbildes zur städtebaulichen Eingliederung wäre gegenüber der vorhandenen geschlossenen Bauweise des Brückentorkomplexes eine zweigliedrige Bauweise mit Sichtachse zwischen Weserufer und Altstadt zu entwerfen. Dabei würde ein Gebäudeteil als Stadthalle errichtet werden können und der andere stände für Einzelhandel, Wohnungen und Gastronomie zur Verfügung. "Der Zwischenbereich ist geprägt als Freiraum mit einer Terrassierung vom Blumenwalleingang bis zur Weser, der den Eingangsbereich zur Altstadt hin öffnet," so Lattermann. Obwohl bei einem solchen Planungsverfahren eine Bürgerbefragung offenbar auch nicht vorgesehen sei, wäre die nichtsdestoweniger "hilfreich, um bei den derzeitigen Mehrheitsverhältnissen im Rat eine solide Planungsgrundlage zu erhalten."

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