RINTELN (ste). Die Ereignisse in Sachen "Brückentor"überschlagen sich derzeit. Vom Tisch scheint die Variante zu sein, den Saal an Investor Norbert Dittel zu verkaufen und ihn dann für 25 Jahre wieder anzumieten. Zu groß die Gefahr, dass die Stadt danach komplett ohne Saal dasteht und 2,5 Millionen Euro Mietkosten in den Sand gesetzt hat. Nach jetzigem Stand scheinen zwei Varianten in der politischen Diskussion am ehesten erfolgreich zu sein. Die Stadt verkauft den Brückentorsaal meistbietend und baut nach einem festgelegten Anforderungsprofil einen neuen Saal "...auf der grünen Wiese". Und die könnte am ehesten an der Burgfeldsweide sein. Variante zwei wurde von Dr. Ralf Kirstan (FDP) ins Rennen geworfen und auch Veit Rauch (CDU) erhebt hier Urheberrechtsansprüche: Ankauf des Brückentorkomplexes durch die Stadt Rinteln, Sanierung von Geschäftsbereichen und des Saals, Neubau von Wohnungen, Ansiedlung neuer Geschäfte und Vermarktung der Wohnungen! Für beide Varianten fehle allerdings die realistische Kostenaufstellung, kritisieren Veit Rauch und Dr. Gert Armin Neuhäuser in einer Pressesitzung. Während die CDU geschlossen gegen den Verkauf des Saals zu den bislang ausgehandelten Konditionen und auch gegen einen Neubau zu nicht kalkulierten Preisen ist, gehen die Meinungen in der WGS noch auseinander. Heinrich Sasse preschte bereits mit seiner Idee nach einem Neubau vor, Dr. Gert Armin Neuhäuser will nach dem Motto "prüfen - rechnen - entscheiden" verfahren. Unter Zeitdruck setzen lassen wollen sich beide nicht. Ihre klare Aussage: "Wenn der Zeitfaktor am Ende das Aus für das Projekt bedeutet, dann ist das so. Rinteln bricht darunter nicht zusammen!" Die bislang favorisierte Variante scheint der Ankauf des Komplexes durch die Stadt zu sein: "Mit Bordmitteln schafft die Verwaltung das natürlich nicht, aber auch Rinteln könnte sich ein Architekturbüro nehmen und könnte dann - genau wie Investor Norbert Dittel - die Gewerbeflächen und die Wohnungen vermarkten!" Vorteil hierbei: Der Saal bliebe in städtischer Hand. Dem Sonderrat am 24. Mai sehen beide gelassen entgegen: "Ein solch großes Projekt bedarf nach meiner Auffassung einer breiten Mehrheit im Rat und keiner Ein-Stimmen-Mehrheit", so Dr. Gert Armin Neuhäuser, der hier auch einen idealen Grund für ein Bürgerbegehren sieht. Mit der Meinung der Stadtverwaltung deckt sich die Auffassung von CDU und Teilen der WGS allerdings nicht. Bürgermeister Thomas Priemer hatte nach der VA-Sitzung noch einmal deutlich gemacht, dass der Investor vertraglich bis Mitte des Jahres eine Auskunft über die Freigabe seiner geplanten Sanierung haben muss. Priemer favorisiert einen Neubau des städtischen Saals, lässt allerdings auch die Ankaufvariante von der Verwaltung durchrechnen. Foto: ste
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Wenn das Projekt "Brückentor" scheitern sollte, bricht die Stadt nicht zusammen
Veit Rauch von der CDU und Dr. Gert Armin Neuhäuser von der WGS wollen sich nicht unter Zeitdruck setzen lassen
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