1. Bewegung ist für den Rücken das A und O

    Großer Andrang beim Gesundheitsforum / Operation ist nur das letzte Mittel / Präventionsmaßnahmen helfen weiter

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    Die Veranstalter der Vortragsreihe, das Klinikum Schaumburg, das Schaumburger Wochenblatt und die Schaumburger Nachrichten, hatten für die Impulsvorträge mit Dr. Stephan Held, Chefarzt der Geriatrie und Dr. Ivan Sihombing, Sektionsleiter der Wirbelsäulenbehandlung am Agaplesion-Klinikum, Dr. Wolfrid Lübke, Orthopädische Praxis Rinteln sowie Physiotherapeut Florian Volkmann, Geschäftsführer des Elitera-Gesundheitszentrums Vehlen, hochrangige Referenten gewinnen können. "Bewegung ist das A und O für einen gesunden Rücken", betonte Florian Volkmann - eine Kernaussage, die von den drei Medizinern voll unterstützt wurde. "Vielen Alterserkrankungen kann mit Bewegung als Vorbeugungsmaßnahme begegnet werden. Fordern Sie sich körperlich und geistig, bleiben Sie in Bewegung", appellierte der Therapeut. Dr. Stephan Held beschäftigte sich mit der Frage, ob Stürze im Alter ein unvermeidbares Schicksal sind. Sie sind es glücklicher Weise nicht - es gibt Möglichkeiten, das Sturzrisiko durch Präventionsmaßnahmen wie Kraft- und Balancetraining, Anpassung der Medikation, Umgebungsanpassung und Verbesserung der Sehfähigkeit - beispielsweise über eine neue Brille oder eine Operation am Grauen Star - zu reduzieren. Kommt es trotzdem zum Sturz ist eine Verringerung der Folgen durch Osteoporose-Therapie oder die Anpassung des Bodenbelages möglich. Mit Osteoporose und Rückenschmerzen beschäftigte sich Dr. Wolfrid Lübke. Bandscheibenvorfälle seien nur dann relevant, wenn Nervenbahnen betroffen sind, was beispielsweise an Taubheitsgefühlen erkennbar ist. "Oft haben wir es aber mit Blockaden zu tun, die brutale Schmerzen machen. Stellen Sie sich das wie eine klemmende Holzschublade vor, die mit Chirotherapie, Einrenken, Mobilisieren oder Manueller Therapie wieder gängig gemacht werden kann. Gehen Sie aber unbedingt zu einem Therapeuten, der das auch richtig gelernt hat!" Gegen Schmerzen müssten auch nicht immer Medikamente eingesetzt werden. Häufig sei beispielsweise Akupunktur erfolgreich. Bei Osteoporoseverdacht riet Lübke zu einer Knochendichtemessung. "Vermeiden Sie auch Kugelbauch und Rundrücken." Zum Thema Rückenschmerzen traf Dr. Ivan Sihombing klare Aussagen: "Lassen Sie sich nicht gleich operieren. Die Operation sollte in der Regel das letzte Mittel sein, wenn die konventionellen Therapien erfolglos waren." Zum Teil, so Sihombing, hätten die Patienten auch falsche Hoffnungen. "Wir können nur Schmerzen reduzieren, den Verschleiß am Rücken aber nicht reparieren. Eine Operation macht die Wirbel nicht gesund!" Völlige Schmerzfreiheit sei für die Betroffenen daher kaum zu erreichen. Im Anschluss an die Vorträge nutzten zahlreiche Besucher die Möglichkeit, ihre Fragen zu persönlichen Rückenproblematiken an die Spezialisten zu stellen.Foto: pp

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