RODENBERG (bb). Vertreter des DRK-Kreisverbandes Schaumburg haben dem Bauausschuss der Stadt Rodenberg eine Variante zur Nachnutzung des Stockholmgeländes vorgestellt, die sich mit niedrigerer Gebäudehöhe und weniger massiver Strukturierung laut DRK besser in das Stadtbild einfügen soll, als der Entwurf des Investors aus Hamburg. Mit betreutem Wohnen und einem zum Saal erweiterbaren Bistro wäre das Nutzungskonzept ähnlich, aber nicht identisch mit dem Alternativvorschlag. Bei ihren Ausführungen schlug DRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Hoffmann und Architekt Gerrit Niemeier in mehreren Kommentaren von Ausschussmitgliedern eine gereizte Stimmung entgegen. Die vorgelegten Skizzen und Daten seien zu dürftig, so der Vorwurf der Redner. Der Konkurrent aus Hamburg habe weit ausführlicher informiert, ein gründlicher Vergleich der beiden Konzepte sei für die Ratsmitglieder auf dieser Basis kaum möglich. Entsprechend forderten die Ausschussmitglieder genauere Planungsunterlagen. Hoffmann führte aus, dass das DRK-Schaumburg ebenso wie der Investor aus Hamburg das Angebot von betreutem Wohnen für ein passendes Konzept für den Standort halte. 47 Wohnungen sollen nach Ideen des DRK zu diesem Zweck auf dem neu zu bebauenden Stockholm-Areal entstehen. Hinzu soll ein täglich geöffnetes Café/Bistro kommen, das zu einem Saal erweiterbar ist. Anders als das Alternativ-Konzept halte er das Angebot einer Wohngemeinschaft für demenzerkrankte Bewohner sowie eine Tagespflege an dieser Stelle für kritisch, so Hoffmann. Mit Tagespflege-Angeboten sei der Raum Rodenberg/Bad Nenndorf, auch durch den neu entstehenden Standort des DRK in der Deisterstadt, gut aufgestellt. Ratsherr Matthias Schellhaus (Grüne) zeigte Unverständnis für den Verzicht auf ein Angebot für demente Menschen. Ob sich das DRK nicht der wichtigen Aufgabe, diese zu versorgen, widmen wolle? Hoffmann erklärte, dass das DRK dies in anderen Einrichtungen tue. Ein Bedarf nach 24 Plätzen für demente Bewohner bestehe im Raum Rodenberg nicht. Auch sei es schwierig, angesichts des Mangels an Pflegepersonal die dazu nötige Zahl an Arbeitskräften zu finden. Über ein kleiner strukturiertes Angebot für Demente könne man auf Wunsch nachdenken. Insgesamt ermögliche es die Beschränkung des Angebotes, auch die Dimension des Gebäudes zu reduzieren. Und gerade der massige, die Umgebung dominierende Baukörper im Konzept des Investoren aus Hamburg sei ja ein wichtige Kritikpunkt gewesen, so die Argumentation des DRK-Kreisgeschäftsführers. Dieses "stadtplanerisch besser zu Rodenberg passende Gebäude", so die Formulierung Hoffmans, stellte Architekt Gerrit Niemeier vor. 47 Wohnungen würden laut seinen Ausführungen in zwei Gebäudekörpern entstehen. Ein alleinstehender Riegel, sowie zwei Riegel, die durch Sockelgeschoss samt Bistro und Saalbetrieb verbunden sind, sollen entstehen. Die Giebel der Riegel, so die Planung, sollen der Allee zugewandt sein. So wirke der Gesamtkomplex differenzierter und strukturierter und füge sich besser in die Umgebung ein. Ratsherr Carlo de Rooij (Rodenberger Interessen) erklärte, dass er ein weit detaillierteres Konzept erwartet hätte, eine Vergleichbarkeit sei unter diesen Umständen schwierig. Mit einer Reihe von Nachfragen erschlossen die Ausschussmitglieder Stephan Lotz (parteilos), Anja Niedenzu (SPD), Ralf Sassmann (WGR) und Erhard Steege (Rodenberger Interessen) weitere Informationen. Rund 13 Meter gab Niemeier als Höhe des geplanten Baus an, kleiner, als im Vorschlag aus Hamburg vorgesehen. Mit Investitionskosten von rund 9 Millionen Euro sei zu rechnen. Hoffmann gab an, dass das DRK noch mit keinem Investor in verbindlichen Gesprächen sei, dazu brauche es noch Zeit. Eine Tiefgarage sei nicht erforderlich, die geplante Anzahl von 37 Parkplätzen reiche Erfahrungsgemäß für eine solches Objekt aus. Hans-Dieter Brand (SPD) erklärte, dass das Projekt zumindest in Bezug auf die Höhe besser passe, als das andere. Der Ausschussvorsitzende Dirk Holm-Bertelsen (WGR) unterstrich die Notwendigkeit, vom DRK weitere Details zu erhalten. Dann solle über die Angelegenheit zunächst in den Fraktionen weiter beraten werden.Foto: bb
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DRK legt Stockholm-Konzept mit kleinerem Baukörper vor
Bauausschuss fordert genauere Informationen / Die Beratungen gehen weiter / 47 Wohnungen sollen entstehen
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