Die Mitglieder des Ausschusses für Schulen und Kindergärten hatten sich unter den fünf Trägern, die sich am Interessenbekundungsverfahren für die Trägerschaft der Kindertagesstätte bewarben, in einer Vorauswahl für den AWO-Kreisverband und die Paritätische Lebenshilfe Schaumburg Weserbergland (PLSW) entschieden. Vertreter beider Organisationen stellten ihre Konzepte zum Betrieb des neuen Kindergartens im Ausschuss vor. Die anschließenden Diskussionen zwischen den Vertretern der verschiedenen politischen Gruppierungen drehte sich allerdings wenig um den Inhalt der pädagogischen Konzepte. Sowohl PLSW als auch AWO seien verlässliche Partner und solide Träger, die über breite Erfahrung im Betrieb von Kita verfügten, so der Tenor der Ausschussmitglieder. Wenn auch der Schwerpunkt der Konzepte etwas unterschiedlich sei, die PLSW stärker auf dem Feld der heilpädagogischen Betreuung, die AWO eher im Bereich der Integration verwurzelt sei. Entscheidend ins Auge stach den Ausschuss-Mitgliedern jedoch ein Unterschied von rund 100.000 Euro im Zuschussbedarf, den die Stadt an den Träger zu leisten hätte. Eine Tabelle der Verwaltung legte den Schluss nahe, dass der Zuschuss an die AWO mit rund 387.000 Euro deutlich höher liege als mit 278.000 Euro an die PLSW. Sprecher vor allem von CDU und WIR verwiesen angesichts der angespannten Haushaltslage auf den hohen Unterschied zwischen den Beträgen. Bei Trägern von vergleichbar hoher Kompetenz, sei es doch sinnvoll, dem Zuschussbedarf eine entscheidende Bedeutung einzuräumen, lautete ein von mehreren Seiten angebrachtes Argument. Im Laufe der Diskussion kamen Zweifel an einer klaren Vergleichbarkeit der Zahlen auf. Wie erklärt sich ein derart deutlicher Unterschied, wenn viele Voraussetzungen für den Betrieb doch durch Bestimmungen festgelegt sind? Die Mehrheitsgruppe (SPD/FDP/Grüne) sah es als notwendig an, in der Angelegenheit weiter zu beraten. WIR und CDU hätten die Formulierung einer Beschlussempfehlung durch den Ausschuss bevorzugt wie Richard Wilmers (WIR) und Heike Tadge erklärten, trugen jedoch den Aufschub mit. Wobei Tadge erklärte, dass eine zügige Entscheidung wichtig sei, um den Träger frühzeitig mit in die Bauplanung einzubeziehen. Der Verwaltungsausschuss wird nun die Beschlussempfehlung erarbeiten, über die der Rat in seiner Sitzung am 23. April endgültig beschließt. In einer Pressemitteilung (nebenstehend) erklärte die Mehrheitsgruppe inzwischen, dass sich die Differenz im Zuschussbedarf bei näherem Hinsehen deutlich reduziere. Und so das pädagogische Konzept als entscheidendes Kriterium für die Entscheidung in den Mittelpunkt rücken müsse.Foto: bb
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"Entscheidung zwischen zwei guten Angeboten"
Auswahl des Kindergartenträgers wird weiter beraten
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