BAD NENNDORF (jl). Eine ereignisreiche wie lehrreiche und auch sonnige Woche liegt hinter acht Schülern und zwei Lehrern des Gymnasiums Bad Nenndorf. Sie nahmen an einem internationalen Projektreffen in Santiago de Compostela teil - und kehrten mit vielen neuen Eindrücken und einem gewachsenen Verständnis für andere Kulturen zurück. Unter anderem wanderten sie auf dem berühmten Jakobsweg. Hintergrund ist die EU-geförderte Partnerschaft mit drei Schulen in Champagné, Warschau und Santiago de Compostela. Das sogenannte "Erasmus+"-Projekt "COME!" beleuchtet verschiedene Aspekte der Themen Mobilität und Migration. Es war die letzte Zusammenkunft der seit 2016 bestehenden Kooperation. Zwei Tage des einwöchigen Treffens waren der Projektarbeit gewidmet, bei der die Schüler in multinationalen Gruppen die verschiedenen Programmthemen aufarbeiteten. Dabei mussten sie durchgängig auf Englisch kommunizieren. "Die problemlose Zusammenarbeit zeigte, wie gut sich die Teilnehmer durch die vorangegangenen Treffen bereits kannten", resümiert der begleitende Lehrer Niels Kolitz und verweist auch auf zwei Radiointerviews, bei dem jeweils ein Schüler aus jedem Land zu dem gemeinsamen Projekt befragt wurde. Statt Mathe und Deutsch stand ein weitaus erlebnisreicherer Unterricht auf dem Stundenplan. Die Gruppe wanderte zehn Kilometer entlang der imposanten Küstenlandschaft Galiziens nach Fisterra ans westliche Ende des Jakobswegs. Das gilt als das Ende der Welt ("finis terrae"). Sie besuchte eine Konservenfabrik, die Thunfisch für den globalen Markt verarbeitet, und eine Muschelfarm. Bei einer Besichtigung des Dorfes Combarro stand die Migration von und nach Galizien im Mittelpunkt. In Combarro mussten Ende des 19. Jahrhunderts neun von zehn Frauen ohne ihre Ehemänner auskommen, da diese ihr Glück in der Ferne suchten, um die Familie zu Hause zu ernähren. Das Positive an der Massenauswanderung: Die sogenannten "Indianer" kehrten aus Südamerika später meist wohlhabend in die Heimat zurück. Die hiesigen Schüler trafen auch einen nach Galizien ausgewanderten Deutschen. Bei einer szenischen Führung konnten die Gymnasiasten die verwinkelte Altstadt von Santiago de Compostela und die wechselvolle Geschichte der Stadt mit Unterhaltungswert entdecken. Im Rathaus begrüßte sie sogar der Bürgermeister persönlich. Foto: privat
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Sie sind dann mal auf dem Weg nach Spanien
Internationales Projekttreffen: Schüler und Lehrer des Bad Nenndorfer Gymnasiums reisen gemeinsam nach Spanien
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