LANDKREIS/BAD NENNDORF (jl). Wichtige Projekte unterstützen, die es sonst nicht geben würde: Das hat sich die AWO-Stiftung auf die Fahnen geschrieben - seit mittlerweile zehn Jahren, eröffnete Helma Hartmann-Grolm das 10. Stifterforum im Schlösschen. Was 2008 mit zwei großen Spendern, der Volksbank Hameln-Stadthagen und Eon, begann, hat jetzt eine magische Zahl erreicht. "Wir haben die 150.000 Euro als Einlage im November geknackt", freute sich die Stiftungsratsvorsitzende. Die langfristige Zielmarke sei jetzt ein Kapital von 200.000 Euro. Aus den Anfängen erinnerte Hartmann-Grolm an eine Finanzspritze für einen Kassettenrecorder für eine Hiphop-Gruppe -"Auch das sind die Dinge, an denen Aktionen scheitern können." Von Kultur über Sport bis Technik würden die diversen Bereiche bedacht. Hinter dem Stiftungsgedanken stehe die Hilfe zur Selbsthilfe. Wie Heidemarie Hanauske skizzierte, wurden im vergangenen Jahr Projekte mit insgesamt 3.700 Euro gefördert. Mit 900 Euro wurde etwa eine Fahrt der TuSG Rolfshagen mit behinderten und nicht behinderten Kindern zu einem Handballturnier in Durlach gesponsert. "Es ist sinnvoll, das Wort Inklusion nicht nur zu benennen, sondern auch zu unterstützen", sagte die Vorsitzende des Stiftungsvorstandes. Zudem erhielten die Fahrradwerkstatt Rinteln, das Nähecafé Rinteln und das AWO-Jugendcamp Zuschüsse. Aus dem 2016 aufgelegten Integrationsfördertopf flossen mehr als 1900 Euro in die Arbeitsmarktvermittlung von Flüchtlingen. Zum Beispiel in Arbeitskleidung und Fahrtkosten -"alles Kleinstbeträge, die an der Stelle einfach helfen", so Hanauske. In den vergangenen zehn Jahren habe die AWO-Stiftung bereits 33.000 Euro für den guten Zweck ausgegeben. Aktuell könne sie noch über 16.7000 Euro verfügen. Um das Grundstockvermögen nicht nur zu erhalten, sondern auch bestmöglich zu vermehren, investierte sie erst jüngst freigewordene Mittel in Höhe von 50.000 Euro in einen Nachhaltigkeitsfonds. Die Vorsitzende animierte die Anwesenden weitere Stifter zu werben. "Irgendwann hätte ich schon mal gerne die Zwei vorne", sagte Hanauske mit einem Augenzwinkern. Beim traditionellen Höhepunkt des Stifterforums wurde erneut ein Bild der Steinhuder Künstlerin Doris Krämer in launiger Manier versteigert. Dafür sorgte Paul Spekmann. "Der Mann für alle Fälle" huschte wie der Wirbelwind durch die Reihen und entlockte den Gästen einen Geldschein nach dem anderen. Mehr noch: In Begleitung von "Gabriele", seiner Gitarre, sang er ein Motivationslied und widmete dem Gemälde sogar ein kleines Gedicht. Die amerikanische Versteigerung diente gleichermaßen der Namensfindung für das Werk: angefangen bei Nebelwellen über fantasievolle Titel wie "Orca kurz vorm Auftauchen" und "Blue Curacao mit Sahne" bis hin zu "Vier M und die P" in Anspielung auf die im Showdown übrig gebliebenen Vornamen. Bei 1040 Euro fiel der Hammer und die Glückliche hieß Martina Böhm. Das Bild erhielt final einen Namen, der zwischenzeitlich schon genannt worden war, aber im Rausch der Kreativität untergegangen war: "Sturmwogen". Foto: jl
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Die Zielmarke sind 200.000 Euro Kapital
10. AWO-Stifterforum: Bild für 1.000 Euro versteigert
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