1. "Inhaltlich geht es noch um gar nichts"

    Fusions-Thema "Nordschaumburg": Bis Juni soll es endlich Ergebnisse zu den Gesprächsaufnahmen geben

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    LANDKREIS (jl). "Wir in der Samtgemeinde Nenndorf haben zur Kenntnis genommen haben, dass die beiden Partner auch mit anderen sprechen." Das teilte Verwaltungschef Mike Schmidt dem Samtgemeinderat mit und fügte noch hinzu, dass dies "auch völlig legitim" sei. Gut einen Monat ist es her, dass er mit seinen Kollegen aus Sachsenhagen und Lindhorst in einem gemeinsamen Pressegespräch mitteilte, dass unter dem Arbeitstitel "Nordschaumburg" aus den drei genannten Kommunen "eine neue Samtgemeinde mit über 35.000 Einwohnern im Herbst 2021 entstehen" soll. Jetzt sprachen die Samtgemeindebürgermeister aus Sachsenhagen und Lindhorst auch mit dem Niedernwöhrener Amtsvertreter, zudem tauschte sich Lindhorst mit Stadthagen und Nienstädt über die Möglichkeiten eines Zusammenschlusses aus. Zeit für einen Sachstand. "Da möchte ich am liebsten gar nichts zu sagen", entgegnet Andreas Günther, Bürgermeister der Samtgemeinde Lindhorst, auf eine entsprechende Anfrage. Das Thema werde ihm - unter anderem mit falschen Behauptungen - zu sehr aufgebauscht. "Ich habe mit niemandem verhandelt", stellt er gegenüber dem SW klar. "Inhaltlich geht es noch um gar nichts." Und: "Wenn wir sagen, wir sind für Gespräche offen, müssen wir uns auch daran halten." Sein Appell: den Ball flach halten. Ihm gehe es lediglich darum, über neue Wege - auch das Wort Reform fällt - nachzudenken. "Auf Dauer können wir nicht so weitermachen", betont Günther, "und darüber müssen wir reden". Die Räte der Mitgliedsgemeinden hätten eine Drucksache erhalten, in der alle Möglichkeiten stehen, über die man sprechen könnte. Je nachdem wie die Signale ausfallen, erteile der Samtgemeinderat - der Prozess könne sich bis Juni ziehen - ein entsprechendes Gesprächsmandat. So verfährt auch die Samtgemeinde Sachsenhagen, um "Klarheit zu haben, mit wem wir uns überhaupt etwas vorstellen können", sagt Bürgermeister Jörn Wedemeier. Ende April soll hier die Ratsentscheidung fallen, ob und mit wem in vertiefende Gespräche eingestiegen wird. Heißt in der Theorie: Es kann sein, dass entgegen ersten Bestrebungen Fusionsgedanken ohne die Nenndorfer durchgespielt werden. Ob es wirklich dazu kommt, ist aber fraglich. Anders sieht es in Nenndorf aus, wo die zuständigen Bürgermeister und Fraktionssprecher lediglich über eine generelle Bereitschaft befinden sollen. Schmidt zufolge ist wegen des geänderten Spielfelds die Vorlage für die Politik umgeschrieben worden - in eine "komplett neutral gehaltene Sachinformation". Das weitere Vorgehen will er in einer gemeinsamen Runde mit allen Bürgermeistern und Fraktionssprechern am 10. April erörtern. Nach Vorstellung der Verwaltung, so Schmidt, "wollen wir ein Zeichen setzen, dass wir grundsätzlich in alle Richtungen gesprächsbereit sind". Er bezweifle, dass es zielführend wäre, von vornherein potenzielle Gesprächspartner auszuschließen. "Dafür fehlen mir bisher Zahlen, Daten und Fakten auf dem Tisch, manches ergibt sich ja vielleicht auch erst in den Gesprächen", sagt er. Generell müsse man sich fragen, "ob man bei so einem Thema so viel so schnell durcheinandermischt oder ob man nicht erstmal das abarbeitet, was da ist, bevor man andere Dinge einstreut". Foto: jl/Archiv

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