1. Ruhe bewahren ist oberstes Gebot

    Erzieher frischen Brandschutzwissen auf / Vorbeugen bedeutet richtiges Erklären

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    BAD NENNDORF (jl). Warum es keine gute Idee ist, ein brennendes Gesteck mit dem Pulverlöscher den Gar aus zu machen und auf einen Billig-Rauchmelder zu setzen, haben jetzt die rund 100 Erzieher aller Nenndorfer Kindertagesstätten erfahren. In zwei Veranstaltungen schulten sie im und am neuen Feuerwehrhaus ihr Wissen in der Theorie und beim Feuerlöschen auch gleich in der Praxis. Frank Schröder, Brandschutzerzieher der hiesigen Feuerwehren, erinnerte die Anwesenden an das oberste Gebot, im Ernstfall Ruhe zu bewahren: "Es bringt niemandem etwas, wenn ihr schreiend durch die Bude lauft." Eine gute Vorbereitung sei das A und O, und helfe, wenn es schnell gehen muss. "Ganz viel Feuerwehrarbeit ist üben, üben, üben", so Schröder. Jede Einrichtung sollte den Brandfall - und auch das Absetzen des Notrufs - immer wieder durchspielen. Wichtig sei dabei zu wissen, wo die Sammelstellen sind und wie viele Kinder sich im Gebäude aufgehalten haben. "Wir sind auf eure Aussagen angewiesen", verdeutliche der Helsinghäuser Feuerwehrmann. Ertönt der Alarm, dann gehe es zügig nach draußen -"ohne großes Kofferpacken". Denn Lebenretten komme vor Brandbekämpfung. Das gelte auch für den Alarm in den eigenen vier Wänden. Um aber nicht ohne Grund im Schlafanzug auf der Straße zu stehen, sollte jeder auf die richtige Wahl von Rauchmeldern achten. "Wir haben 20 Prozent mehr Einsätze durch Billigrauchmelder", mahnte Schröder. Oft gingen diese mit einer gewaltsamen Türöffnung einher, zu tragen vom Eigentümer. Bei Löschmaßnahmen, sofern es die Situation erlaube, sind fünf verschiedene Brandklassen zu unterscheiden. Während brennende Feststoffe mit fast jedem Feuerlöscher bekämpft werden können, bedarf es bei Fettbränden zum Beispiel einer Löschdecke oder einem Pulverlöscher. Letzterer wäre aber ungeeignet, wenn nur ein Gesteck in Flammen steht. Schröder sprach von einer "Sauerei" im gesamten Wohnbereich, denn die Pulverteilchen "kriechen unter die Tapete". Elf Prozent aller Brände entstehen durch Kinderhand. Vorbeugen, so der Brandschutzerzieher, heiße nicht verbieten -"dann fangen sie irgendwann an in ihrem Zimmer selbst zu tüfteln". Es gehe ums Erklären, zum Beispiel wie man nur unter Aufsicht eine Kerze richtig anzündet. Foto: jl

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