LANDKREIS (bb). "Das wird ja immer schlimmer, man kann sich kaum noch sicher fühlen." Wer hat solche Sätze noch nicht gehört? Die Kriminalstatistik der Polizei spricht jedoch eine andere Sprache, als das Empfinden mancher Bürger. Das Kriminalitätsaufkommen im Landkreis Schaumburg liegt merklich unter dem Landesdurchschnitt und ist gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Insgesamt bewegt sich die Kriminalitätsbelastung in Schaumburg auf einem vergleichbar niedrigen Niveau, wie in den ländlich geprägten Nachbarregionen. Frank Kreykenbohm, Leiter der Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg, betont, dass die Schaumburger ohnehin in einer vergleichsweise sicheren Region leben würden. Die Gefahr für die Bürger des Landkreises, Opfer einer Straftat zu werden, habe sich nun noch einmal deutlich verringert, so Kreykenbohm. Die Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg stellte die polizeiliche Kriminalstatistik des Landkreises Schaumburg für das Jahr 2017 per Pressemeldung vor. Die Zahl der Straftaten im Schaumburger Land hat sich gegenüber 2016 verringert, insgesamt schwankt sie seit rund zehn Jahren grob um Werte von etwa 9.000 bis 9.500 Fälle pro Jahr (Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre: rund 9347). Mit 8.817 registrierten Straftaten in 2017 erreichte das Gesamtaufkommen der Fälle nun ein Zehnjahrestief und den zweitniedrigsten Wert seit 30 Jahren, wie die Inspektion vermeldet. Seitdem die Polizei in 2014 mit 10.419 Straftaten einen gewissen Ausreißer nach oben verzeichnete, hat sich die Zahl stetig verringert. Mit der sogenannten Häufigkeitszahl, lässt sich ein Vergleich zu anderen Regionen ziehen. Dazu errechnen die Statistiker für jeweils ein Jahr, wie hoch die Zahl der Straftaten je 100.000 Einwohner in einer Region ist. Im Landkreis Schaumburg lag diese 2017 bei 5.644 Straftaten. Damit unterschritt diese wie stets in den Vorjahren die Häufigkeitszahl in Gesamtniedersachsen deutlich. Auf Landesebene liegt die Vergleichszahl bei 6.621 Straftaten, also rund 1.000 höher (Wobei auch in Niedersachsen insgesamt die Zahl der Straftaten gegenüber dem Vorjahr sank, wie das Innenministerium bekanntgibt). Ähnlich wie in Schaumburg stellen sich die Verhältnisse in den ländlich geprägten Nachbarlandkreisen dar. Die Polizeiinspektion Hameln/Pyrmont-Holzminden meldet für das gesamte Inspektionsgebiet eine etwas höhere Häufigkeitszahl der Kriminalität als im Schaumburger Land, nämlich 5827 Fälle pro 100.000 Einwohner. Im Landkreis Hameln-Prymont liegt diese bei 6.269 Fällen, also unter dem Landesschnitt aber über der Schaumburger Kennzahl. In Holzminden beträgt diese mit 4.913 Straftaten pro 100.000 Einwohner merklich weniger als in Hameln-Pyrmont, aber auch als in Schaumburg. Für den Landkreis Nienburg gibt die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg eine Häufigkeitszahl von 5309 Fällen pro 100.000 Einwohner an. Die Polizeidirektion Hannover vermeldet für ihren Zuständigkeitsbereich, der Region Hannover, für 2017 eine gegenüber dem Vorjahr ebenfalls gesunkene Straftatenzahl von 114.685 Straftaten. Bei einer Einwohnerschaft von rund 1,148 Millionen Menschen (Ende 2016) errechnet sich daraus eine Häufigkeitszahl von rund 9989, merklich über dem Landesdurchschnitt (In größeren Städten liegen die Fallzahlen stets deutlich über denen von ländlichen Gebieten. Dies gilt auch für die Landeshauptstadt Hannover, als Teil der Region Hannover).Foto: bb
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Zahl der Straftaten in Schaumburg sinkt
Kriminalitätsbelastung liegt deutlich unter Landesdurchschnitt / Mit der "Häufigkeitszahl": Vergleich zu Nachbarregionen
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