1. Auf Spuren der Heringsfänger und von Julius Rodenberg

    Zwei Führungen zum Weltgästeführertag übver Menschen, die Geschichte schrieben

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    Bereits zum zweiten Mal beteiligt sich der Schaumburger Arbeitskreis Gästeführungen am international begangenen Weltgästeführertag, der einen Eindruck von den regionalen Besonderheiten und der Berufung der Gästeführer vermitteln soll. Im Landkreis werden so zwei der unentgeltlichen Führungen angeboten, für die keine Anmeldung nötig ist. Am Vormittag des 25. Februar startet Dagmar Eynck um 11 Uhr in Rodenberg mit der Führung "Rodenberg - die kleine Stadt, in der ich geboren bin. Die Kindheit von Julius Rodenberg". Treffpunkt ist das Rathaus (Amtsstraße 5) und in einem Spaziergang über Lange Straße, Echtern Straße bis hin zum jüdischen Friedhof folgt Gästeführerin Dagmar Eynck mit den Interessierten den Spuren des im Kaiserreich durchaus bekannten Literaten, der 1831 als Julius Levy in der Deisterstadt geboren wurde. Um Benachteiligungen bei Veröffentlichungen zu vermeiden, folgte Levy dem Rat, seinen jüdischen Nachnamen abzulegen, wie Dagmar Eynck erklärte. Stattdessen nahm er den seiner Heimatstadt an. In Berlin schlug er eine Karriere als Schriftsteller und Journalist ein, 1911 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Rodenberg ernannt. Er starb 1914 in Berlin. Eynck wird sich insbesondere der Kindheit des berühmtesten Rodenbergers widmen und dabei auch die noch vorhandenen Spuren jüdischen Lebens im Ort aufzeigen. Die zweite Führung beginnt Gästeführer Wilfried Block um 14.30 Uhr in Niedernwöhren in der Hauptstraße 19. Er wird dabei aufzeigen, welch große Rolle die Seefahrt für die Menschen mitten im ländlichen Schaumburg gespielt hat. Die Ausstellung des Seemannsvereins Niedernwöhren gibt einen lebendigen Eindruck vom Arbeitsalltag und der Geschichte der Heringsfänger. Bis weit ins 20. Jahrhundert stellten viele Niedernwöhrener als Matrosen oder auch Kapitäne auf Heringsloggern dem Speisefisch in der Nordsee nach. Hier war fast jede Familie mit dem Heringsfang verbunden. Zurück geht diese maritime Arbeit auf die nach dem 30-jährigen Krieg aufgekommene "Hollandgängerei", als Männer aus Schaumburg als Gastarbeiter in den Niederlanden beim Grasmähen und Torfstechen Geld verdienten. Die Führungen in Rodenberg und Niedernwöhren sind so gelegt, dass Interessierte auch an beiden Veranstaltungen teilnehmen können.Foto: bb

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