1. Zwischen positiver Gesinnung und kritischem Denken

    Reaktionen auf angedachte Großkommune aus den Mitgliedsgemeinden / Lattwesen spricht von großer Schlagkraft

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    SAMTGEMEINDE NENNDORF (jl). Auf ein weitgehend positives Echo stößt der Fusionsgedanke der Samtgemeinden Nenndorf, Lindhorst und Sachsenhagen in den hiesigen Mitgliedskommunen. Aus Suthfeld gibt es aber auch kritische Stimmen. Der ganzen Sache "äußert positiv" gegenüber steht der Hohnhorster Bürgermeister Cord Lattwesen (CDU). Er spricht von einer "großen Schlagkraft". Vor allem die höheren Schlüsselzuweisungen stellt er als lukrativen Vorteil heraus, der auch den Gemeinden zugutekäme. Zudem ließe sich Positives übernehmen, wie etwa ein Grünschnittsammelplatz. Der werde seit Jahren in Sachsenhagen umgesetzt, in Nenndorf bisher nur diskutiert. Wichtig sei, dass sich die kleinen Kommunen auch in einem großen Konstrukt wiederfinden müssen. Entscheidend dafür seien "Präsenz vor Ort" und "kurze Dienstwege". Lattwesen: "Der Bürger darf nicht merken, dass es die Fusion gegeben hat." Etwas bedeckter hält sich Bad Nenndorfs Bürgermeisterin Marlies Matthias (CDU), die zunächst mit ihrer Fraktion sprechen wolle. Als "Projekt für die Zukunft" sei es aber "sicherlich der richtige Weg". Aus finanzieller Sicht sei es positiv für alle Gemeinden. Aber sie macht - wie alle anderen Bürgermeister - keinen Hehl daraus, dass es bis zu einer finalen Entscheidung noch ein weiter Weg mit viel Informationen und Diskussionen sei. Von einer "Option", die Gemeindekassen aufzubessern ohne die Ortsidentität und Bürgernähe zu verlieren, spricht Sigmar Sandmann (SPD). "Dies setzt allerdings voraus, dass verbindliche Absprachen getroffen werden", betont der Haster Bürgermeister. Von den Verwaltungen fordert er bereits vor einem Grundsatzbeschluss bedingungslose Transparenz und direkte Kommunikation. "Die ehrenamtlichen Gemeinderäte haben ein Recht auf verbindliche Informationen, klare Ziele und eine nachvollziehbare Strategie", so Sandmann. "Allein die Ankündigung ist von einer echten Lösung noch weit entfernt." Auch sei zu klären, ob etwa eigenes Verwaltungspersonal oder ein externer Berater die Vereinbarungen vorbereite. "Sehr kritisch" hingegen bewertet Suthfelds Bürgermeisterin das Vorhaben. Unter anderem geht es Katrin Hösl (SPD) um die Sicherstellung der Vor-Ort-Erreichbarkeit für die Bürger sowie die Entwicklung der kleinen Gemeinden. Das Argument der höheren - aber nicht dauerhaft zu erwartenden -Schlüsselzuweisungen darf ihrer Meinung nach nicht im Vordergrund stehen. Wichtiger sei es, so Hösl, die Verwaltung mit den vorhandenen Mitteln zukunftsfähig aufzustellen. Kooperationen, etwa in den Bereichen Kinderbetreuung und Feuerwehr, seien jedoch denkbar. Sie erwarte "Gespräche auf Augenhöhe", heißt: eine Mitnahme aller Beteiligten von Anfang an.

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