1. Die Agrarwirtschaft braucht einen klaren Kompass

    Raiffeisen-Landbund weist auf große Herausforderungen in der Zukunft hin / 257,4 Millionen Euro Gesamtumsatz

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    Hauptumsatzträger des RLB war wie auch in den Jahren zuvor der Bereich "Landwirtschaftliche Artikel" - also Düngemittel, Getreide, Raps, Saatgut und Pflanzenschutz. Darauf folgt das Viehgeschäft. Insgesamt hat die RLB im Geschäftsjahr 2016/17 über 677.000 Tonnen mit einem Umsatz von 257,4 Millionen Euro gehandelt. Im Vergleich zum Vorjahr sei dies allerdings ein Umsatzrückgang von 12,8 Prozent. "In diesen Werten spiegelt sich jedoch die Umstrukturierung der Genossenschaft in Bezug auf die Bereiche Mischfutterherstellung und Viehhandel wieder", betonte Gottschalk. "Mit diesen Strukturveränderungen können wir unsere Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen. Und die Monatsabschlüsse zeigen, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind." Aus diesem Grund seien die beiden letzten Geschäftsjahre auch nur bedingt miteinander zu vergleichen. Zudem investierte die RLB etwa 7,5 Millionen Euro in Neuanschaffungen und Modernisierungen. Weitere Investitionen sind für das neue Jahr geplant, wie den Hafenstandort am Schleusenkanal in Petershagen-Lahde. Das Unternehmen erwirtschaftete einen Jahresüberschuss von knapp 2,8 Millionen Euro. Unter Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Bremer wurde daraus eine Dividende in Höhe von sieben Prozent an die 2.152 Mitglieder ausgeschüttet. Der Rest wird den Rücklagen zugeführt. Auch Vorstandskollege Andreas Rath konnte ein positives Fazit zum vergangenen Jahr ziehen. Trotzdem dürfe man das laufende Geschäftsjahr nicht auf die leichte Schulter nehmen. Für den Rapsanbau stehe eine unsichere Zukunft bevor. Entspannung sei auch bei den Milchviehhaltern noch längst nicht angesagt. Die zudem ergiebigen Niederschläge führten zu feuchten Ernten oder gar Ausfällen und damit zu unterdurchschnittlichen Erträgen. Und auch die afrikanische Schweinepest treibt tiefe Sorgenfalten auf seine Stirn. "Die Frage ist nicht, ob die Seuche kommt, sondern wann sie kommt", betonte Rath. Eine Ausbreitung in Deutschland würde erhebliche wirtschaftliche Folgen mit sich ziehen. Zugleich müsse das Umwelt- und Agrarministerium in diesem neuen, agrarpolitisch wichtigem Jahr endlich an einem Strang ziehen. "Denn die Landwirtschaft in Deutschland abschaffen? Das kann es nicht sein", erklärte Gottschalk. Vorwürfe erhob Andreas Rath gegen das Label "Meat 4 you" von Rewe, das Schweinefleisch als antibiotikafrei bewirbt. "Diese Aussage führt in die Irre, denn ganz ohne Antibiotika geht es in der Schweinehaltung nicht", betonte er. Zuletzt darf allerdings auch positiv in die Zukunft geschaut werden. 2018 sei nicht nur herausfordernd, es habe auch Erfreuliches zu bieten: Zur Würdigung von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der am 30. März 200 Jahre alt geworden wäre, startet eine Kampagne rund um die Erfolgsgeschichte des Unternehmens. Im Anschluss wurden die Vorstände Hartmut Brunkhorst (Lindhorst) und Friedrich Weber (Minden) turnusmäßig in ihrem Ehrenamt bestätigt. Gleiches galt für die sechs zur Wahl stehenden Aufsichtsratsmitglieder. Dietrich Völker (Petershagen) wurde nach 35 Jahren ehrenamtlicher Arbeit aus dem Aufsichtsrat verabschiedet. Lutz Borcherding wechselte vom Aufsichtsrat in den erstmals gewählten Beirat. Besonders geehrt wurden zudem Wilhelm Weber (Minden), Friedrich-Wilhelm Bartels (Lüdersfeld), Bernd Reese (Auetal) und Wilhelm Wiebke (Petershagen). Sie erhielten die Silberne Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes für 25 Jahre pflichtbewussten Einsatz und ihr bemerkenswertes Engagement. Foto: jb

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