1. Artenschutzmaßnahmen im Steinbruch Liekwegen

    Bagger schaffen Lebensraum für gefährdete Tiere und Pflanzen

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    LANDKREIS/LIEKWEGEN (jb). Der NABU führt in Kooperation mit dem Kreisforstamt, dem Klosterkammerforstbetrieb und der Naturschutzbehörde des Landkreises Schaumburg in der 3. und 4. Kalenderwoche 2018 wieder Artenschutzmaßnahmen im NSG "Alter Steinbruch Liekwegen" durch. Dafür werden zwei Kettenbagger vor allem Gehölze entfernen und offene Strukturen herstellen, die für verschiedene Tier- und Pflanzenarten, die hier vorkommen, essentiell sind. Namentlich geht es um die Optimierung der Lebensräume für Gelbbauchunke, Kreuzkröte sowie Heide- und Büschelnelke. Finanziert werden die Maßnahmen über das bundesweite Schutzprojekt: "Stärkung und Vernetzung von Gelbbauchunken-Vorkommen in Deutschland", gefördert vom Bundesamt für Naturschutz. Im Steinbruch Liekwegen kommt auf rund 22 Hektar das größte Gelbbauchunken-Vorkommen in Niedersachsen vor. Gepflegt und betreut wird das Gebiet vom NABU Nienstädt in Zusammenarbeit mit dem Kreisforstamt und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Schaumburg. Im Rahmen des vom Bundesamt für Naturschutz geförderten NABU-Projektes "Stärkung und Vernetzung von Gelbbauchunken-Vorkommen in Deutschland" werden zielgerichtete Artenschutzmaßnahmen gefördert und umgesetzt. Durch die Abbautätigkeit konnte sich im Steinbruch Liekwegen eine Vielfalt an offenen, unterschiedlich strukturierten Lebensräumen entwickeln und dadurch eine besondere Artenvielfalt etablieren. Diese ist durch das Aufkommen von Gehölzen und die Verbuschung gefährdet, da die Beschattung für schlechtere mikroklimatische Verhältnisse sorgt, welche für die Arten ungeeignet sind. Hinzu kommt der Eintrag von Stickstoff über die Luft, der die Böden düngt und das Wachstum von Gehölzen weiter begünstigt. Eben diese Ursachen führen dazu, dass immer wiederkehrende Artenschutzmaßnahmen zur Pflege und Offenhaltung im Steinbruch Liekwegen erforderlich sind, um die hiesige Artenvielfalt zu erhalten. Bei den Arbeiten im Steinbruch, die voraussichtlich am 17. Januar starten und drei bis vier Tage andauern, werden Gehölze entfernt und bewusst auch für unser Auge unordentlich vor Ort belassen, da diese wiederum Versteck- und Nahrungsplätze für verschiede Arten darstellen. Die Maßnahmen schaffen die Dynamik, die für den Erhalt der gefährdeten Arten im Steinbruch erforderlich ist. Sie entsprechen dem Schutzzweck, der die Erhaltung eines kleinräumigen Mosaiks an unterschiedlich strukturierten Lebensräumen, wie Rohbodenflächen und Stillgewässer vorsieht.

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