1. Die nächsten Jahre geben der Stadt ein neues Gesicht

    Bürgermeister stellt sich auf dem Neujahrsempfang den Fragen von Frank Rasche

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    RINTELN (ste). Beim Neujahrsempfang geht Bürgermeister Thomas Priemer seit einigen Jahren einen neuen Weg. Weg vom Vortrag, hin zum Interview. Das führte mit dem Bürgermeister der Stadionsprecher von Hannover 96, Frank Rasche, selbst Ur-Rintelner. Er startete mit bundespolitischen Themen, entlockte Priemer einen gewissen Hang zur "Groko", aber auch Sympathie für eine Minderheitsregierung. Doch dann kam das, was die Besucher im Saal weit mehr interessierte: Lokale Themen. Stolz ist er auf die Gründung der "Academia Rinteln", die seit dem 1. Oktober letzten Jahres Studenten im Fernstudium mit Präsenzpflicht ausbildet. Damit, so Priemer, sei ein wichtiger Punkt für Rinteln in Angriff genommen worden: "Junge Menschen in die Stadt ziehen!" Keinen Hehl machte Priemer aus seiner Affinität für die Rintelner Ortsteile. Der Förderbescheid für den Dorfentwicklungsplan "Rintelner Staatsforst" ist im September im Rathaus angekommen und bis Ende 2023 können jetzt Maßnahmen beantragt werden. Immerhin leben 50 Prozent aller Rintelner in den 18 Ortsteilen. Ebenfalls 50 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger ist zwischen 50 und 65 Jahre alt. Deshalb hat Rinteln eigens eine Koordinatorin "Generation 50plus" im Familienzentrum integriert. Welches ihrer Angebote allerdings auch für ihn als Ü-50 attraktiv wäre, das ließ er offen. Um Verständnis warb der Bürgermeister beim Thema Ausbau der Steinberger Kreuzung. Dort hatte ein maroder Regenwasserkanal für eine Bauverzögerung gesorgt: "Das ist eine Baustelle mit vielen Unbekannten!" 35.000 Fahrzeuge sollen dort wieder störungsfrei pro Tag über die Kreuzung fahren, wenn sie fertig ist. Wann das der Fall sein wird, ließ Priemer offen. In Rinteln gibt es einen Investitionsstau. Diesem Thema will sich der Bürgermeister verstärkt widmen. Langwierige Fördermechanismen und fehlende Fachkräfte wie Ingenieure in der Verwaltung machen es der Stadt schwer, die gesteckten Ziele wie Neubau der Feuerwehrgerätehäuser Krankenhagen und Hohenrode, das Bürgerhaus Krankenhagen und den Straßenausbau "Drift" zügig voranzutreiben. Kein Wort von Priemer allerdings dazu, dass Stadtbaudirektorin Elena Kuhls aus der Rintelner Verwaltung weg will und sich Richtung Celle orientiert. Dafür lobte Priemer sich selbst und die Verwaltung für die verstärkte Schuldentilgung im vergangenen Jahr. 700.000 Euro Sondertilgung habe man wuppen können: "In drei Jahren waren es sogar 4,5 Millionen Euro!" Nachbessern müsse man bei den Grundschulen. Die baulichen Voraussetzungen für inklusive Schulen müssen geschaffen werden und beim Kultusministerium habe man das Versprechen auf weitere Lehrkräfte erhalten. In Rintelns Innenstadt wird sich in den nächsten Jahren viel tun. Unter "Rinteln mitgestalten" könnten sich die Bürger im Internet mit ihren Vorschlägen daran beteiligen, wie künftig der Kollegienplatz genutzt werden soll. Priemer betonte, dass auch die Gespräche mit dem Investor für den Brückentorkomplex bislang vielversprechend seien: "An der Verwaltung wird das Projekt jedenfalls nicht scheitern!" Klare Worte fand Priemer für die neue Straßenausbaubeitragssatzung, die es demnächst geben soll: "Pleite ist noch niemand daran gegangen, dass er Ausbaugebühren zahlen musste!" Geld nimmt Rinteln in die Hand, um neue Industrieflächen im Industriegebiet Süd zu erschließen und neue Unternehmen anzusiedeln. Ein Unternehmen mit 50 Arbeitsplätzen steht derzeit im Focus der Stadt, welches das ist, wollte Priemer jedoch noch nicht sagen.Foto: privat

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