1. 100 Jahre alte Eiche in der Bahnhofstraße wird gefällt

    Unbekannte hatten den Baum beschädigt und zahlreiche Löcher hinein gebohrt

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    LINDHORST (bt). Das langsame Sterben der 100 Jahre alten Eiche nahe der Polizeistation in der Bahnhofstraße war für alle sichtbar. Während auf einer Hälfte der Baumkrone noch einmal Blätter und damit neue Triebe sichtbar wurden, zeigte sich die andere Hälfte im Sommer kahl. Zwar war der Baum von einem Pilz befallen gewesen. Dieser hatte die Substanz und die Standfestigkeit des mächtigen Baumes aber nicht in einem bedrohlichen Ausmaß belastet. Bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres hatte ein von der Gemeinde zurate gezogener Fachmann festgestellt, dass sich Unbekannte an der Eiche zu schaffen gemacht hatten und ihn absichtlich beschädigt hatten. "Der ist regelrecht ermordet worden", so ein Augenzeuge am vergangenen Montag, als der kranke Baum gefällt wurde. Ein von der Polizei nicht zu ermittelnder Täter hatte ringsum in Bodennähe eine Reihe von Löchern mit einem Durchmesser von 15 Millimetern in den Baum gebohrt. In die Löcher wurde vermutlich eine für das Naturdenkmal giftige Substanz eingegeben, was zum langsamen Tod des Holzgewächses führte. Nach Aussage von Gemeindedirektor Jens Schwedhelm ist die Eiche vermutlich 1918 nach dem Ende des 1. Weltkrieges gepflanzt worden - als Mahnmal gegen die Schrecken des Krieges und zur Erinnerung an die gefallenen Soldaten aus Lindhorst. Im Laufe der Jahrzehnte hatte sich die Eiche mit ihrer beeindruckenden Krone immer mehr zu einem ortsbildprägenden Baum entwickelt, dessen Wurzeln sich im Erdreich, aber nicht in den Fundamenten der benachbarten Häusern ausbreiteten, so Schwedhelm. Da jetzt drohte, dass der geschädigte Baum bei starkem Wind seine mächtigen Äste verlieren könnte, erteilte die Verwaltung dem Fachbetrieb Völkers aus Neustadt am Rübenberge den Auftrag, die jahrzehntelang imposante Erscheinung zu fällen. Nach und nach trugen die Fachleute das mächtige Holzgewächs ab und beseitigten schließlich noch zu einem Großteil die Wurzeln. Es ist daran gedacht, demnächst an gleicher Stelle Ersatz zu schaffen und eine Neuanpflanzung vorzunehmen. Die Kosten der gesamten Aktion belaufen sich auf etwa 3.500 Euro und sind von der Gemeinde Lindhorst zu tragen - aus dem Steueraufkommen der Bürger. Foto: bt

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