1. Fieberhaft wird für Edeka eine Lösung gesucht

    Der Nahversorger soll in der Lauenauer Ortsmitte bleiben / Flecken kauft dafür ein weiteres Geschäftshaus

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    LAUENAU (al). Die Lauenauer Ortsmitte wird in naher Zukunft komplett ihr Gesicht verändern. Der gesamte Bereich von der Coppenbrügger Landstraße über Edeka-Markt und Marktplatz bis hinüber zur Straße Im Scheunenfeld ist davon betroffen. Hintergrund der Maßnahme, für die sich der Flecken Unterstützung aus der Städtebauförderung erhofft, ist eine zukunftsfähige Sicherung des Edeka-Markts. Dieser will seine gegenwärtige Fläche von 860 Quadratmetern verdoppeln. Die Nachricht stieß beim Neujahrsempfang der Gemeinde auf verblüfftes Staunen. Eine Schlüsselfunktion für die Neuordnung der zentralen Flächen nehmen dabei auch die soeben erworbenen Grundstücke Coppenbrügger Landstraße 3 und 5 ein. Während das Hauptgebäude in seinem Bestand erhalten wird, sind der Abriss der früheren Kegelbahn und des jetzigen "Enzianstüb'l" einschließlich der angrenzenden Bauten vorgesehen. Zur Disposition stehen auch der bislang für Parkflächen genutzte Marktplatz, das jetzige Bürgerhaus sowie ein angrenzender Gewerbebetrieb und auch ein älteres Haus an einer bisherigen Engstelle im "Scheunenfeld". Das Unternehmen, das schon länger unter Platznot leidet, wird an den Ortsrand wechseln. Erklärtes Ziel sei es, so Gemeindedirektor Sven Janisch, "Edeka in der Ortsmitte zu halten". Zukunftsfähig für eine weitere Unternehmer-Generation könne aber nur eine entsprechende Betriebsgröße sein. Bürgermeister Wilfried Mundt ging in seiner Rede auf die finanzielle Situation der Gemeinde ein. Sie habe im vergangenen Jahr keine neuen Kredite aufgenommen und weitere Verbindlichkeiten getilgt. Derzeit trage Lauenau noch Schulden in Höhe von 5,2 Millionen Euro. Wörtlich bezeichnete er diese als "Peanuts" angesichts der hohen Investitionen der vergangenen Jahre. Mit den Maßnahmen einher gehe ein lebendiges örtliches Leben. Ausdrücklich erwähnte er die kulturellen Einrichtungen und Angebote, die Eishalle "als beliebtester Wintersportort der Region" und den erfolgreichen Start eines Wochenmarkts. Sichtlich verärgert zeigte er sich über Vandalismus vor und nach den Feiertagen, als randaliert gezündelt und mutwillig zerstört worden sei: "Wir legen unser Geld sinnvoll an", mahnte er und bat die Bevölkerung um Aufmerksamkeit: "Wir dürfen uns solche Taten nicht gefallen lassen." Janisch nannte Lauenau "eine Vorzeigegemeinde". Für einen Ort von nur 4200 Einwohnern sei in den vergangenen Jahren "mit viel Tempo etwas angeschoben und bewegt" worden. Leider ließen sich nicht alle Prozesse schnell und effektiv erledigen, weil "Bürokratie und Formalismus zu starken Schwertern geworden" seien. Janisch bat um Verständnis, dass die Zukunft der sich seit 2014 in kommunalem Besitz befindlichen "Regenberg-Immobilie" noch nicht entschieden sei. "Wir sind immer wieder mit Investoren unterwegs", verriet er. Diese aber könnten nur vor Ort überzeugt werden. "Am Telefon fragen sie nur nach der Einwohnergröße und winken gleich ab", berichtete er. Wenn man aber mit ihnen vor dem Sägewerk stehe und sie den regen Verkehr registrieren, wachse spürbar das Interesse. Foto: al

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