SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Das Entsetzen bei den Betroffenen ist groß: Sie kommen nach Hause und sehen, dass unliebsame Gäste Räume durchsucht haben. Geld und Schmuck, so die Polizei, ist die begehrte Beute von Einbrechern, die gerade in der dunklen Jahreszeit ihr Unwesen treiben. "Leider haben die bestohlenen Hauseigentümer oft selbst schuld", erklärte Bernd Mensching vom Polizeikommissariat Bad Nenndorf auf Anfrage. Unachtsamkeit oder einfach nur falsche Sparsamkeit machen es den Tätern leicht. Ende November sind allein acht Einbrüche in Rodenberg, Apelern und Lauenau registriert worden, davon gleich vier binnen weniger Tage im Gebiet "Rothebreite" des Fleckens. Einer der Betroffenen ist Stefan Brückner. "Dabei achten wir schon gegenseitig auf unsere Häuser", berichtete er von seinen Nachbarn. Mensching nennt das vorbildlich: "Auch die Polizei ist auf die Aufmerksamkeit von Nachbarn angewiesen." Wer verdächtig anmutende Personen oder ein Auto mit fremdem Kennzeichen ausmacht, sollte sich nicht scheuen, der Polizei einen Hinweis zu geben. Die Ordnungshüter selbst haben in einer kreisweiten Aktion erst vor wenigen Tagen besonders gefährdete Siedlungsgebiete abgefahren und Personen und Fahrzeuge kontrolliert. Dabei wurde ein sogar mit Haftbefehl gesuchter Mann gestellt und einem Gefängnis übergeben. Zudem läuft seit einigen Wochen die Kampagne "Fenster auf Kipp?" mit Bannerwerbung und Vorträgen, um Hauseigentümer vorzuwarnen und sie zu präventiven Maßnahmen zu veranlassen. Bei der Aufnahme von Einbrüchen durch die Polizei werden regelmäßig die Gegebenheiten vor Ort ermittelt. "Das Bild ist immer gleich", bedauert Mensching: Häuser ohne Licht, hohe Hecken, ein leeres Carport oder eine offene Garage locken Täter an. "Dabei gibt es für nur wenig Geld Bewegungsmelder Zeitschaltuhren, stromsparende LED-Lampen oder neuerdings auch flimmernde Lampen, die den ständigen Bildwechsel eines TV-Geräts imitieren. Mensching rät auch, Fenster und besonders Türen der Kontrolle eines Experten zu unterziehen. Gerade rückwärtige Terrassentüren sind der beliebteste Angriffsort von Einbrechern, die mit wenigen Handgriffen und ohne großen Lärm mit einem Schraubenzieher eine solche Tür aufhebeln - es sei denn; es sind gesicherte Öffnungen. Ist der Aufwand zu groß, lassen Täter von ihrem Ziel ab. Was den Beamten jedoch besonders wurmt, ist die bestehende Gleichgültigkeit von bestohlenen Hauseigentümern. Mensching betreut stets auch in der Folgezeit die Betroffenen. "Wenn ich dann aber nach vier Wochen zu ihnen komme, stehe ich manchmal wieder vor zappendusteren Gebäuden und hohen Hecken. Dann haben die Leute nichts aus ihrem Unglück gelernt." Foto: al
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Dunkle Häuser locken unliebsame Gäste an
Acht Einbrüche in vier Wochen im Raum Rodenberg/Lauenau
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