1. "Für mich ist das Betrug"

    Frau sammelt unautorisiert Spende für Tierschutz / Widersprüchliche Aussagen

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    BAD NENNDORF (jl). Diesmal betrifft es nicht das Leid der Tiere. Dennoch lässt es Jutta Schneider mit dem Kopf schütteln: Eine Dame sammelt im Namen des hiesigen Tierschutzvereins, aber ohne dessen Wissen Spenden - und tischt Widersprüchliches über den Verbleib des einkassierten Geldes auf. "Für mich ist das Betrug", ärgert sich die Vereinsvorsitzende. Dass der offenbar betrügerische Spendenaufruf aufflog, ist dem Zufall zu verdanken. Anfang Dezember sei sie von ihrer Fußpflegerin angesprochen worden, ob der Tierschutz sammle, erzählt Schneider. Ihre Antwort: Nein, sie und ihr Team hätten dafür niemanden autorisiert. Später, am Donnerstag vor Weihnachten, hörte sie die gleiche Frage in dem Blumengeschäft in der Rodenberger Allee und erfuhr, dass wohl auch im Rewe-Markt jemand mit jener Masche unterwegs war. Nach der sammelte eine fülligere Frau mit dunklen Haaren und Brille für den Tierschutz, für den sie angeblich seit einem halben Jahr arbeitet und Hunde ausführt. Weil sie dort regelmäßig einkauft, konnte sie bereits am darauffolgenden Tag zur Rede gestellt werden. Neben der Polizei war auch Schneider vor Ort. Was sie dort hören musste, machte sie stutzig. Gut ein Dutzend Geschäftsleute war dem Spendenaufruf nachgekommen, das verrät die Sammelliste. Das Geld aber - summa summarum rund 100 Euro - soll eine Freundin der Sammlerin, eine Busfahrerin aus Rinteln, bei sich haben. Auf die Aufforderung, die Summe einfach im Laufe des Tages vorbeizubringen, habe die Ertappte entgegnet, dass sie - angeblich seit Monaten in der Tierauffangstation tätig - ja gar nicht wüsste, wo diese sei. Von ihrer Freundin will sie nur den Vornamen wissen und anrufen könne sie sie nicht, weil ihr Handy geklaut worden sei. Für Schneider steht fest: "Sie hat sich in ihren Aussagen in Widersprüche verstrickt." Auch nach einer Woche ist das Geld noch nicht aufgetaucht. Gegen die Pseudo-Sammlerin wird sie nun Anzeige erstatten. Zu den geschädigten Geschäften will die Vereinschefin persönlich Kontakt aufnehmen und reinen Tisch machen. Sie verweist darauf, dass Tierschutz-Spendenaktionen zuvor öffentlich bekannt gemacht sowie von Sammlern mit Ausweis und nummerierten wie vom Vorstand unterschriebenen Listen durchgeführt würden. Das sei aber nur selten der Fall. Der Verein setzt eher auf die Eigeninitiative von Spendern: "Wer uns Gutes tun möchte, kann etwas auf unser Konto überweisen." Mehr auf www.tierschutz-rodenberg.de. Foto: jl

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