LAUENAU (al). Der Wunsch des Fleckens Lauenau, in seinem Gewerbepark ein kleines Ärztezentrum entstehen zu lassen, hat eine zweite Phase erreicht. Neben der bereits seit fast zwei Jahren bestehenden Hausarztpraxis wird zum 1. April ein weiterer Mediziner einziehen. Die Arbeiten auf bislang ungenutzter Fläche in der zweiten Etage der ehemaligen Versandhalle sind in vollem Gange. Ohne längere Aussprache hat der Rat in diesen Tagen mit einem Nachtragshaushalt die Finanzierung beschlossen: 160.000 Euro werden noch im alten Jahr ausgegeben; weitere 170.000 Euro stehen im nächsten Etat zur Verfügung. Unterdessen ist bereits seit Anfang Dezember ein Obernkirchener Unternehmen mit dem Ausbau beschäftigt. Dessen Mitarbeiter Gerd Schmidt-Krey erläuterte auf SW-Anfrage die Konstruktion der Wände und Decken. Ein frei stehendes Stahlgerüst, das nur im Boden verankert ist, dient als Basis für die Wände aus Gipskarton in besonders fester Qualität. Für den vorgesehenen Röntgenraum wurden zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Diese Wandteile bestehen aus drei Millimeter starken Bleiplatten. Zudem werden die jeweiligen Fugen mit drei Zentimeter breitem Bleiband sorgfältig gesichert. Schmidt-Krey erläuterte auch, dass die im Baukörper befindliche und offenbar stets "arbeitende" Dehnungsfuge zwischen dem ursprünglichen Trakt und der späteren Erweiterung des Gebäudes berücksichtigt worden ist. Diese bauliche Besonderheit war im Fachausschuss bei einer ersten Begehung noch ausführlich diskutiert worden. Die künftige Praxis umfasst Wartebereich und mehrere Behandlungsräume auf einer Gesamtfläche von 300 Quadratmetern. Trotzdem bleibt auf der Etage noch genügend Platz für die Ansiedlung weiterer Mediziner, die geeignete Räume suchen. Auch das Treppenhaus und der ausreichend dimensionierte Fahrstuhl sind bereits darauf ausgerichtet. Vorsorglich hat die Gemeinde schon etliche der alten Fabrikfenster ersetzt. Die Entscheidung über den Nachtrag fiel mit großer Mehrheit von SPD und CDU. Zwei Nein-Stimmen und eine Enthaltung kamen ohne weitere Kommentierung von der Wählergemeinschaft und der Grünen-Ratsfrau. Gemeindedirektor Sven Janisch machte erneut keine Angaben zur Fachrichtung der neuen Arztpraxis: "Ich darf wegen der von der Kassenärztlichen Vereinigung auferlegten Friedenspflicht nichts sagen", erklärte er. Eine Zuwiderhandlung würde einen Regress nach sich ziehen. Offenbar aber ist das Stillschweigen mit Ablauf des Jahres 2017 beendet: Janisch kündigte an, beim Neujahrsempfang des Fleckens nähere Angaben zu machen. "Auch dafür lohnt sich ein Besuch", warb er für die Veranstaltung, die am Montag, 1. Januar, um 16 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst im Sägewerk beginnt. Foto: al
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Im Gewerbepark entsteht die zweite Arztpraxis
Lauenauer Rat bewilligt 330.000 Euro / Eröffnung soll am 1. April erfolgen / Arbeiten liegen noch im aktuellen Zeitplan
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