STADTHAGEN (bb). Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat auf dem Rittergut Remeringhausen ein Mittagsgespräch zu Stand und Perspektiven der Brexit-Verhandlungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union organisiert. Für die Veranstaltung in Kooperation mit der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament konnte auf Vermittlung des heimischen Europaabgeordneten Burkhard Balz der britische Botschafter in Deutschland, Sir Sebastian Wood, gewonnen werden. Mit seinem Vortrag gab Balz den zahlreichen Gästen Einblicke in die aktuellen Brexit-Verhandlungen aus Sicht der Europäischen Union. Anschließend erläuterte der britische Botschafter aus der Perspektive des Vereinigten Königreiches den Stand der Verhandlungen. Nach den Vorträgen beantworteten Sir Wood und Burkhard Balz zahlreiche Publikumsfragen. Burkhard Balz erläuterte, dass immer klarer werde, dass sich die von den Brexit-Befürwortern verkündeten wirtschaftlichen Vorteile eines Austritts aus der EU nicht bewahrheiten würden. Dies werde von immer mehr Menschen in Großbritannien heute genauso gesehen. Viele wünschten mittlerweile, ihre Wahl von vor zwei Jahren umkehren zu können. Aus Sicht des Britischen Botschafters ist jedoch ein "Exit vom Brexit" nicht zu erwarten. Schon allein, weil besonders in den ländlichen Regionen über 80 Prozent der Wahlkreise für den Austritt aus der EU gestimmt hatten. Hier hätten die Politiker aus diesen Regionen auch klar ihre Wiederwahl im Hinterkopf. So sei es sehr unwahrscheinlich, dass diese zu einem Verbleib in der Europäischen Union bereit wären. In der regen Diskussion kam die Frage auf, ob auch die EU aus dem Brexit lernen könne und den Vorwurf der Bevormundung der Mitgliedstaaten prüfen solle. Eine Hinwendung der EU Politik zu mehr Eigenständigkeit der Mitgliedsstaaten könne einem Nachahmungsprozess vorbeugen, so ein Denkanstoß aus dem Publikum.Foto: privat
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Der "Exit vom Brexit" bleibt weiterhin unwahrscheinlich
Diskussion mit britischem Botschafter Wood und Europaabgeordnetem Balz
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