STADTHAGEN (jb). Nach einem Jahr zieht die Inklusionsbeauftragte der Berufsbildenden Stadthagen, Kirsten Geißler, Bilanz. Vor allem ihre persönlichen Erfahrungen mit der Behinderung ihres verstorbenen Mannes habe sie dazu bewogen, sich für Menschen mit Beeinträchtigungen zu engagieren, "damit sie in unserer Gesellschaft nicht hinten herunterfallen", so Kirsten Geißler. "Dass ich dies in Verbindung mit meiner Lehrtätigkeit tun kann, ist ein sehr gutes Gefühl." In der politisch gewollten Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention geht es vor allem darum, allen Menschen - und damit auch allen Schülern - die uneingeschränkte Aktivität zu ermöglich. Inklusion bedeutet gemeinsames Leben und damit auch Lernen aller Menschen mit und ohne Behinderung. Nicht der Mensch mit einer Behinderung hat sich bezüglich der Wahrung seiner Rechte anzupassen, sondern das gesellschaftliche Leben und damit auch der Schulalltag. Ab dem Schuljahr 2018 sind die BBS Stadthagen eine vollinklusive Schule. Daher fand vor kurzem eine schulinterne Fortbildung zum Thema Inklusion in der beruflichen Bildung statt, um die Kollegen auf das Thema Inklusion vorzubereiten. Referentin und verantwortlich für die inhaltliche Gestaltung der Fortbildung war Dörthe Maack von Dialog im Dunklen aus Hamburg. Die Referentin, selbst erblindet, stieg mit einem sehr lebendigen und unterhaltsamen Impulsvortrag ein und "fesselte" durch eigene Erfahrungen das gesamte Kollegium. In einer anschließenden Übung konnten die Kollegen Selbsterfahrungen anhand einer Übung mittels einer Augenbinde machen. Im Anschluss daran setzen sich die Lehrer mit wesentlichen Aspekten und Problemsituationen der Inklusion an einer Berufsbildenden Schule auseinander, organisiert mittels der Methode des World Cafés. Diese Veranstaltung war der Auftakt auf dem Weg zu einer inklusiven Schule, weitere Veranstaltungen werden sicherlich folgen. Foto: privat
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Inklusionsbeauftragte mit Herz
Ab dem Schuljahr 2018/2019 ist die BBS Stadthagen eine vollinklusive Schule
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