1. Lieber Berufsberatung statt Beruferaten

    Agentur für Arbeit rät dazu, sich ausreichend über einen Beruf zu informieren

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    LANDKREIS (jb). Viele Unternehmen klagen, dass sie keine Auszubildenden finden. Nicht so die Tierklinik am Osterwald. Dort bewerben sich viele junge Menschen um eine Ausbildungsstelle. Warum das trotzdem ein Problem sein kann, liegt oftmals an falschen Informationen. Die Tierklinik am Osterwald fällt nicht nur mit ihrem außergewöhnlichen Gebäude auf: sie ist mit fünf neuen Auszubildenden auch einer der größten Ausbildungsbetriebe im Ostkreis der Agentur für Arbeit Hameln. Auf rund 900 Quadratmeter Fläche bietet die Tierklinik aus Salzhemmendorf, Ortsteil Oldendorf, eine große Bandbreite an Dienstleistungen an. Ihr oberstes Gebot ist es, mit modernster Ausstattung die Tiere optimal und umfangreich zu behandeln. Dazu gehören neben der inneren Medizin, die Chirurgie, Tumortherapie, Zahnheilkunde und viele weitere Spezialbereiche. Beschäftigt sind in der Tierklinik momentan sieben Tiermedizinische Fachangestellte in der Ausbildung, acht Tierarzthelferinnen und neun Tierärzte. Hinzu kommen noch Mitarbeitende am Empfang, in der Buchhaltung und ein Hausmeister. Die vierköpfige Klinikleitung wird von Klinikgründer Dr. Heiko Bitter geführt. Auf der Suche nach Auszubildenden ruft Maren Bitter-Bergeest, die in der Administration arbeitet, beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Hameln an. Auf die fünf Stellen, die zu Ausbildungsbeginn im August ausgeschrieben waren, bewarben sich rund 140 Ausbildungssuchende. Die Klinik erhielt sogar eine Bewerbung von der Ostsee aus Mecklenburg-Vorpommern. "Es bewerben sich viele junge Mädchen. Zum Teil kommen sie allerdings mit falschen Erwartungen. Sie wollen Tiere streicheln und eine Runde mit dem Hund gehen. Das ist natürlich nicht die Realität", so Heiko Bitter zu der Mitarbeitersuche. Dass es in einer Klinik auch Schicht- und Wochenendarbeit gibt und bei den strengen Hygienevorschriften auch viel geputzt werden muss, sei vielen Ausbildungsinteressierten nicht bewusst. Maren Bitter-Bergeest betont, dass sie gerne die eigenen Auszubildenden übernehmen, jedoch haben sie die Erfahrung gemacht, dass manche Auszubildende frühzeitig abbrechen oder nach dem Abschluss einen Berufswechsel anstreben. Alexandra Völkerding ist Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit Hameln und kennt das Phänomen. Einige TV-Sendungen versprechen einen Berufsalltag, den es so selten gibt. "Wir möchten mit den Jugendlichen über ihren Wunschberuf sprechen, sie aufklären und informieren. Nur wer vor der Bewerbung informiert ist, wird die richtige Berufsentscheidung treffen." Ein Ausbildungsabbruch kann so vermieden werden. "Mit Hilfe einer Potentialanalyse finden wir schnell heraus, in welchen Bereichen der Jugendliche Stärken hat." Dass es passen muss, merkt auch Tierklinikleiter Heiko Bitter an: "Wir sind ein Familienunternehmen und achten insbesondere auf die sozialen Kompetenzen. Es gibt natürlich auch formale Voraussetzungen für den jeweiligen Beruf. Die Bewerber müssen aber in das Team passen." Jeder Bewerbende wird deshalb eingeladen, sich ein paar Tage in der Tierklinik einen persönlichen Eindruck zu verschaffen. "Bei uns dürfen die Auszubildenden auch alle Arbeiten machen. Wir rotieren wöchentlich, damit die jungen Menschen jeden Bereich kennenlernen", sagt Bitter-Bergeest. "Ich wollte schon immer etwas mit Tieren machen", sagt Mareike Frerichs, die nach ihrer Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten in der Tierklinik geblieben ist. Sie betont, dass sie in ihrer Ausbildung viel erleben konnte. Dazu gehörten die Arbeit auf der Station, im Labor und auch die vielen Operationen. Sie kann sich nicht vorstellen ihren Arbeitgeber zu verlassen. Wer wissen möchte, welcher Beruf wirklich zu ihm passt, den bringt eine persönliche Berufsberatung bei der Agentur für Arbeit Hameln weiter. Einfach einen Termin vereinbaren unter 0800/ 4555500 oder per E-Mail an Hameln.151-U25@arbeitsagentur.de. Auch bei der Suche nach konkreten Stellen wird dann geholfen. Im Berufsinformationszentrum stehen ebenfalls viele Informationen bereit. Foto: privat

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