RODENBERG (jl). Durch den Massen-Austritt bei der Rodenberger CDU ist es auch im Stadtrat zu einigen Verschiebungen gekommen. Die Gremien wurden am Mittwochabend ohne aufsehenerregende Zwischenfälle neu besetzt. Einzig Stadtdirektor Georg Hudalla ließ sich einen Seitenhieb nicht nehmen. Die christdemokratische Fraktion existiert de facto nicht mehr. Dafür gibt es zwei neue Gruppen: Das einzige verbliebene CDU-Mitglied Sebastian Klein fand sich mit dem ebenfalls ausgetretenen Stephan Lotz zusammen. Den Sprecher macht Klein. Die seit ihrem Austritt parteilosen Erhard Steege, Patricia Kasper und Carlo de Rooij bilden künftig die Formation Rodenberger Interessen (RI). Gruppensprecher ist Steege. Als es um den neuen Namen ging, fragte Hudalla mit Blick auf eine E-Mail vom selben Tag nach: Soll die Gruppe nun "Interessen" oder "Intressen" heißen? Die knappe Antwort lieferte Kasper: "Wie es im Duden steht." Keine personellen Veränderungen ergaben sich im Verwaltungsausschuss (VA). Zu den sechs Beigeordneten gehören weiterhin Steege und Klein. Letzterer kann daher auch künftig stellvertretender Bürgermeister bleiben. Dieses Amt obliegt nur VA-Mitgliedern. Neuwahlen waren somit nicht erforderlich. Veränderungen ergaben sich in den Gremien. Im Ausschuss für Sport, Soziales und Heimatpflege sitzt künftig Lotz statt Steege. Im Ausschuss für Finanzen, Investitionen und Liegenschaften ersetzt Klein den Ratsherrn de Rooij. Unverändert agiert der Ausschuss für Bauangelegenheiten, Stadtentwicklung und Umwelt, de Rooij und Lotz haben weiterhin einen Sitz. WGR, SPD und FDP/Grüne entsandten in allen drei Fällen ihre bisherigen Mandatsträger. Der Zugriff auf die Vorsitze erfolgt nach dem Höchstzahlverfahren. Heißt: Die WGR durfte als erstes wählen und entschied sich für den Bauausschuss, dem sie Dirk Holm-Bertelsen an die Spitze stellte. Den hatte bis dato de Rooij geleitet. Die SPD übernimmt auch künftig mit Catrin Döpke den Vorsitz im Sportausschuss. Klaus Böhm (WGR) steht weiterhin dem Finanzgremium vor. Matthias Schellhaus (Grüne) regte an, im VA Anfragen auch von Nicht-Mitgliedern zu ermöglichen. Ratsmandatsträger haben zu dem hinter verschlossenen Türen tagenden Gremium zwar Zutritt, dürfen aber keine Fragen stellen, wenn sie nicht zu den Beigeordneten gehören. Diese Praxis sei laut Geschäftsordnung auch nicht erweiterbar, entgegnete Baufachbereichsleiter Jörg Döpke: "Man kann teilnehmen als Zuhörer im Informationsfluss, mehr nicht."
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Ohne großes Tamtam: Rat formiert sich neu
Künftig gibt es zwei neue Gruppen in Rodenberg sowie einen neuen Vorsitz im Bauausschuss
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