1. Von Bienen und Bäumen zum Schneeleopard

    Stephan Nerge war in Zentralasien auf den Spuren von Schneeleoparden / Ausrottung muss verhindert werden

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    LAUENAU (al). Der Lauenauer Stephan Nerge ist von einer spannenden Expedition zurück gekommen. Zwei Wochen war er mit weiteren Teilnehmern und wissenschaftlicher Begleitung in Kirgisistan unterwegs gewesen. Die Zeitschrift des Naturschutzbunds (Nabu) Deutschland hatte ihn darauf gebracht. Normalerweise beschäftigt er sich mit kleinen Lebewesen: Bienen zum Beispiel oder mit Tieren, die in einer Streuobstwiese ihren Lebensraum finden. Auch dem Schutz der in Deutschland bedrohten Wildkatze hat er sich verschrieben. Gerade erst beteiligte er sich mit Ehefrau Sabine an einer umfangreichen Pflanzaktion im Wesertal, um bestehende Biotope zu vernetzen so den Wildkatzen weitere Wanderrouten zu schaffen. In Zentralasien erlebte Nerge, was dort der Nabu zum Erhalt des Schneeleoparden unternimmt. Es gibt sogar eine Anti-Wilderer-Einheit, um die Ausrottung der noch nur maximal vermuteten 6000 Tiere zu verhindern. Obwohl der Schneeleopard als äußerst scheu gilt, machen die Menschen Jagd auf ihn: Das Fell ist begehrt. Zudem wird den Knochen heilende Wirkung nachgesagt. Nerges ursprüngliche Absicht, sich auf einen ausgeschriebenen Platz zu bewerben, ließ sich nicht verwirklichen. So beteiligte er sich auf eigene Kosten an der Expedition in der kargen Berglandschaft in 3000 Meter Höhe weitab von jeder menschlichen Zivilisation. Allerdings: Die Raubkatze hat er auch dort nur auf Fotos sehen können. Nicht einmal ein Pfotenabdruck war an halbwegs zugänglicher Stelle zu finden. Trotzdem war der Hobbyforscher nach seiner Rückkehr überaus zufrieden. Die Gruppe erkundete ein Teilgebiet und kartierte die für den Schneeleoparden lebensnotwendige Nahrungskette: Schneehühner, Steinbock, Bergschafe und Murmeltiere. Er lernte überaus gastfreundliche Hirten kennen, die gelegentlich den Verlust von Weidetieren durch Schneeleoparden beklagen müssen. "Ein wenig ist das mit Deutschland und der hiesigen Rückkehr des Wolfs vergleichbar", bemerkte Nerge. Doch die kirgisischen Hirten hätten durchaus erkannt, dass der dortige Fressfeind einen besonderen Wert besitze. Für den "Geist der Berge", wie das Tier von den Kirgisen genannt wird, will sich Nerge weiter engagieren: Vor Freunden und interessierten Gästen hat er soeben in einem Bildervortrag über seine Reise und die Bedrohung des Schneeleoparden berichtet. Dabei verzichtete er auf ein Honorar: Der erbetene Eintritt kommt in vollem Umfang dem Nabu und seinem Schneeleoparden-Projekt zugute. Foto: al

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